Kordikonomy

Der diskrete Financier der Corona-App

Die Presse/Fabry
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Die Privatstiftung der Uniqa Versicherung hat dem Roten Kreuz zwei Millionen Euro für seine App gespendet. Datenschützer mögen hellhörig werden – doch die Stiftung hat schon allerlei Gesundheitsprojekte gefördert.

Er hat's auch nicht leicht. Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant beim Roten Kreuz, beschwört und beschwichtigt dieser Tage recht viel. Es sei wichtig, sagt er immer wieder, dass sich möglichst viele Österreicher bei „Stopp Corona“, der App des Roten Kreuzes, registrieren. Denn das könne ein wesentlicher Beitrag sein, um die Infektionskette zu unterbrechen. Mindestens so oft versucht Foitik, Bedenken zu zerstreuen – und die betreffen den Datenschutz: „Man gibt als Nutzer der App Daten nicht her“, betont er immer wieder. Ob das die vielen wortgewaltigen Skeptiker besänftigen wird? Man wird sehen. Diskussionsstoff wird es jedenfalls weiterhin reichlich geben. Denn was in der Hitze der Wortgefechte ein wenig untergegangen ist: Financier der App ist die Privatstiftung der Uniqa Versicherung.

Andreas Brandstetter ist Chef der Uniqa. Vorstand der Privatstiftung ist er auch. Und er weiß, dass das mit der Finanzierung der App „ein heikler Punkt“ ist. „Ich verstehe auch, dass man sich über Datenschutz Gedanken macht.“ Aber er betont im Gespräch mit der „Presse“: „Wir wollen ausschließlich einen finanziellen Beitrag zur Eindämmung der Epidemie leisten.“ Zwei Millionen Euro hat die Uniqa Privatstiftung dem Roten Kreuz für die Entwicklung der App (die von Accenture durchgeführt wurde) zur Verfügung gestellt. Einfach so? Auch Brandstetter weist darauf hin: Zur Nutzung des digitalen Handshakes und der Kontakterfassung via App müssten keine personenbezogenen Daten angegeben werden. „Ich garantiere, dass wir damit an keine Gesundheitsdaten kommen“, sagt er. Die Uniqa Versicherung habe vor wenigen Jahren ja auch ihren Kunden DNA-Test angeboten. „Das Angebot betraf ein Labor, das solche Tests macht. Die Daten sind natürlich nicht zu uns gekommen.“

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