Fußball

Bierhoff: "Gier" war das oberste Prinzip

imago images/Norbert Schmidt
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DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat die vermutlich massiven Auswirkungen der Corona-Krise auf den Profifußball skizziert. "Der Transfermarkt wird sich abkühlen. Die Preise werden sinken", sagte der 51-Jährige der "Gazzetta dello Sport".

Berlin. "Ein Spieler am Ende des Vertrages, nehmen wir zum Beispiel Mario Götze her, wird sich schwertun, wieder auf die alten Zahlen zu kommen", prophezeite DFB-Direktor Oliver Bierhoff. Der hochdotierte Vertrag des 27-jährigen Götze, der 2014 in Brasilien das Siegestor für Deutschland im WM-Finale gegen Argentinien geschossen hatte, bei Borussia Dortmund läuft am Saisonende an. Der Offensivspieler könnte damit ablösefrei den Verein wechseln.

Bierhoff übte grundsätzliche Kritik an Entwicklungen im Fußball vor der Corona-Pandemie. "Bis jetzt hat es eine sehr hohe Geschwindigkeit im Fußball gegeben, man wollte immer mehr, jeder meinte stets, dass man bei jeder Veränderung immer dazugewinnen müsse. Gier war immer das oberste Prinzip. Am Ende explodiert das System."

Die Zukunft sieht nach Ansicht des Europameisters von 1996 so aus: "Jetzt fangen wir wieder auf einem niedrigeren Level an. Wir kehren dahin zurück, wo man froh ist, einen Job zu haben, wo man sich gut fühlt, zur Arbeit gehen zu können. Das ist ein neues Glücksgefühl."

In Geisterspielen ohne Zuschauer im Stadion sähe der Ex-Profi das kleinste Übel, um die Ligen doch noch abzuschließen. "Ich glaube auch, dass man die Saison zu Ende spielen muss, indem man vielleicht jetzt die Spieler in den Urlaub schickt, um dann im Sommer zu spielen", sagte Bierhoff. Dann müsste man allerdings auch die Vertragslaufzeiten und die Transferperiode daran anpassen.

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