Coronakrise

Handelsketten beschränken Non-Food-Verkauf ab Karsamstag

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Rewe, Spar, Hofer, Lidl und Metro verkaufen ab Karsamstag vorübergehend keine Produkte mehr, die nicht zum Lebensmittelbedarf zählen. Spar hatte einen solchen Schritt am Vormittag noch kritisiert.

Auf die Schließungen aller Elektronikfach- und Modegeschäfte, Baumärkte, Möbelhäuser, Blumenläden und Co. ab 16. März folgten heftige Diskussionen. Die sogenannten Non-Food-Händler klagten über Supermärkte, die Produkte im Sortiment haben, die sie selbst zurzeit nicht verkaufen können. Am Freitag einigten sich die CEOs der fünf großen Lebensmittelhändler Rewe, Spar, Hofer, Lidl und Metro auf einen „Solidaritätsakt" mit den vielen Non-Food-Händlern.

Ab 11. April 2020 beschränken die Supermärkte ihren Verkauf freiwillig auf Lebensmittel. Auf der Streichliste stehen dafür Fernseher, Computer, große Haushaltsgeräte, Fahrräder, Möbel, Heimwerker-Großgeräte, Gartenmöbel, Sport- und Babybekleidung, Poolzubehör und Fitness-Großgeräte. 

„Wir wollen mit diesem Akt der Solidarität zum Ausdruck bringen, dass wir keinesfalls die Notlage von vielen Non-Food-Geschäften, die derzeit nicht geöffnet sein dürfen, ausnutzen und schränken daher von uns aus große Teile des Non-Food-Sortiments im Direktverkauf ein", so Rewe, Spar, Hofer, Lidl und Metro in einem gemeinsamen Statement.

Lidl teilte anschließend in einer separaten Aussendung mit, bereits seit Wochen weitgehend auf den Verkauf von Non-Food-Produkten zu verzichten: „Die Bewerbungen und die Mengen, die in den Verkauf gelangen, werden schon seit Wochen um bis zu 70 Prozent reduziert. Seit KW 13 wurde die Bewerbung über TV, Radio und Online für Angebote in den Filialen komplett eingestellt. Auch die Sortimentsbreite wurde eingeschränkt! Mit diesen solidarischen Maßnahmen verzichten wir seit Wochen bewusst auf Umsatz und Deckungsbeiträge."

Spar war Freitagvormittag noch dagegen

Anfangs dürfte sich Spar in der Diskussion quergelegt haben: Noch wenige Stunden vor der Bekanntgabe des „Solidaritätsakts“ hatte Spar eine Pressemitteilung versandt, in der Spar-Vorstand Gerhard Drexel erklärt, warum er die Maßnahme für gefährlich hält. Es hätte ihmzufolge „massive negative Folgen“ wie etwa den Verlust vieler Arbeitsplätze, wenn Non-Food-Artikel nicht mehr verkaufen werden dürften.

(red./APA)

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