Bauwirtschaft

In der Krise wird der Bauherr gar nicht gefragt

Seit Mitte März geht es in der Bauwirtschaft ordentlich zur Sache.
Seit Mitte März geht es in der Bauwirtschaft ordentlich zur Sache.(c) APA/HERBERT P. OCZERET
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Baufirmen und Gewerkschaft schnapsen sich mit der Politik die Vorgangsweise auf den Baustellen aus. Die Bauherren sind nur Zuschauer und müssen in der Krise erkennen, dass sie ein veritables Imageproblem haben.

Wien. In der Krise zeigt sich nicht nur der Charakter der Menschen. Es zeigt sich auch, wer besser vernetzt ist, wer sich besser Gehör verschaffen kann. Ein gutes Beispiel dafür ist die Bauwirtschaft: Seit Mitte März geht es da ja ordentlich zur Sache. Gewerkschafter Josef Muchitsch forderte vehement die Schließung aller Baustellen. Schulen und Geschäfte hatten aufgrund der Coronakrise längst geschlossen, aber auf dem Bau wurde brav gehackelt. „Grob fahrlässig“, nannte das der Vorsitzende der Gewerkschaft Bau-Holz.

Wenige Tage später stellte Österreichs größter Baukonzern, die Strabag, alle Baustellen ein und meldete die Mitarbeiter zur Kurzarbeit an. Betriebsrat und Strabag-Management streuten sich gegenseitig Rosen ob ihrer Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Mitarbeitern. Am Ende stellten so ziemlich alle großen Baufirmen ihre Arbeit ein. Hinter den Kulissen begannen Gespräche, wie man unter strengen Vorkehrungen den Bausektor wieder hochfahren könne. Auch mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) wurde verhandelt.

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