Kein Geldregen

Warum Anleger nun um Milliarden umfallen

FILE PHOTO: The logo of Germany's Commerzbank is seen in the late evening sun on top of its headquarters in Frankfurt
FILE PHOTO: The logo of Germany's Commerzbank is seen in the late evening sun on top of its headquarters in FrankfurtREUTERS
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Kurzarbeit, Überbrückungskredite, staatliche Hilfe: Das Coronavirus trifft die Firmen massiv – und wird auch vor deren Gewinnausschüttungen nicht Halt machen. Die öffentliche Debatte macht es nicht gerade leichter.

Als schönes Körberlgeld. So darf man Dividenden durchaus bezeichnen. In Zeiten niedriger Zinsen boten sie einen Lichtblick. Die Firmen verdienten in den vergangenen Jahren prächtig, daran ließen sie auch die Aktionäre teilhaben. 2019 schütteten Unternehmen weltweit ganze 1,43 Billionen Dollar (plus 3,5 Prozent gegenüber 2018) aus. Im vergangenen Jahrzehnt waren es sogar 11,4 Billionen Dollar und damit fast doppelt so viel wie noch vor zehn Jahren.
Auch Österreichs Konzerne stellten da keine Ausnahme dar. Das könnte sich nun allerdings ändern. Nicht nur hierzulande.

Erst kürzlich teilte ÖVP-Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck mit, eine Empfehlung auszusprechen, wonach Unternehmen, die Staatshilfe für Kurzarbeit in Anspruch nehmen, keine Dividende ausschütten sollten. Eine Ansicht, die der Chef der Wiener Börse nicht teilt. Einen Verzicht auf Dividendenzahlungen hält er für nicht angebracht. Der Staat verteile Krisenhilfe schließlich aus den Töpfen, die die Unternehmen vorher gefüllt hätten. Das heimische Aktienforum mahnte gar, dass es in eine Sackgasse führe, einzelne Gruppen im Wirtschaftskreislauf gegeneinander auszuspielen.

Inzwischen hat man sich hierzulande darauf verständigt, dass Unternehmen, die Geld aus dem mit 15 Mrd. Euro dotiertem Notfallfonds beziehen, keine Dividende ausschütten sollen. Die Europäische Zentralbank hat die Banken der Eurozone jedenfalls bereits dazu aufgefordert wegen der Coronavirus-Pandemie bis mindestens 1. Oktober keine Gewinnausschüttungen für die Jahre 2019 und 2020 vorzunehmen. Auch appellierte sie an Kreditinstitute, keine eigenen Aktien zurückzukaufen. Ziel sei es, Verluste besser verkraften zu können sowie die Kreditvergabe zu unterstützen.

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