Gemeinsam statt allein: Wie Nachbarn zusammenwachsen

Für viele Menschen sind Nachbarn derzeit die wichtigsten und nächsten Bezugspersonen. Sie gehen einkaufen, holen Medikamente, sorgen für ein kleines bisschen persönlichen Kontakt. Und sie helfen, weil sonst niemand so schnell da ist. Vermessung eines Phänomens, das mit der Krise zugenommen hat.

Alles begann mit einem Posting auf der Plattform FragNebenan. „Mein Name ist Simone. Ich bin vor einem Monat von Hamburg nach Wien gezogen. (...) Da sich die Welt gerade ein wenig verrückt dreht, hat mein Tag sehr viel Zeit. Und ich mag dir gern helfen“, schrieb Simone, die Haare braun und lockig, die Nase voll mit Sommersprossen, vergangene Woche darin. Und bot auch gleich viel an: Sie könnte einkaufen, Gartenschuppen ausmisten oder einfach nur ein Ohr am anderen Ende einer Leitung sein. Die 27-Jährige wollte in Wien eigentlich einen Job als Barista antreten, das ging nun nicht. Eine Frau antwortet prompt. Nicht für sich, sondern für ihren Bruder. Der habe Parkinson und Sprechschwierigkeiten, sei allein und furchtbar einsam.

Simone verspricht, sich bei ihm zu melden. Doch das Telefonat ist schwierig, auch sie versteht ihn kaum. Also schreibt sie ihm einen Brief. „Hallo. Du bist wohl mein erster Mensch, den ich noch nie gesehen und nun einen Brief geschrieben habe“, wird ihr Text beginnen. Dieser Tage passieren viele Dinge zum allerersten Mal.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.