Coronavirus: Boris Johnson in Krankenhaus eingeliefert

Boris Johnson wurde wegen seiner Symptome ins Krankenhaus gebracht.
Boris Johnson wurde wegen seiner Symptome ins Krankenhaus gebracht.(c) via REUTERS (PIPPA FOWLES/10 DOWNING ST)
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Der britische Premier verbrachte die Nacht im Krankenhaus. Nach zehn Tagen zuhause ist sein Zustand nicht besser geworden.

Der britische Premierminister Boris Johnson ist wegen immer noch mit Coronavirus-Symptomen im Spital. "Er hat die Nacht im Krankenhaus verbracht", verlautete am Montag aus Regierungskreisen in London. Johnson war am Sonntag eingeliefert worden. Sein Büro teilte mit, dass es sich um eine "Vorsichtsmaßnahme" handle. Nur etwa eine Stunde vor der Nachricht über die Klinikeinweisung rief Königin Elizabeth II. in einer außerordentlichen Fernsehansprache die Briten zum Durchhalten in der Pandemie auf.

Johnson hatte am Freitag der Vorwoche bekannt gegeben, dass er positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Er begab sich daraufhin in Selbstisolation in seinem Amts- und Wohnsitz in der Downing Street in London. Die Amtsgeschäfte führte er über elektronische Hilfsmittel wie Videokonferenzen weiter

Während Gesundheitsminister Matt Hancock, der seine Infektion gleichzeitig mit Johnson bekanntgegeben hatte, seine Amtsgeschäfte wieder aufnahm, klagt der Regierungschef weiterhin über Krankheitssymptome wie Fieber und hartnäckigen Husten. Seine Ärzte schickten ihn daher am Sonntag ins Krankenhaus, um dort weitere Untersuchungen vorzunehmen.

Unklar, wer Johnsons Geschäfte übernehmen soll

Unklar ist, wer an Johnsons Stelle rücken würde, sollte er seine Aufgaben als Premier nicht wahrnehmen können. Einen offiziellen "Plan B" oder ein klar geregeltes Nachfolgeszenario gibt es aufgrund der ungeschriebenen Verfassung nicht.

Johnson ist das Gesicht der Brexit-Kampagne. Im Dezember führte er seine konservative Partei zu einem klaren Wahlsieg, Ende Januar schied Großbritannien aus der Europäischen Union aus. Wegen seines Umgangs mit der Coronavirus-Pandemie ist Johnson allerdings in die Kritik geraten. Anders als viele andere europäische Regierungschefs ging er den Kampf gegen das Virus zunächst deutlich weniger entschieden an.

Erst nachdem Experten davor warnten, dass bis zu 250.000 Menschen alleine in Großbritannien sterben könnten, schwenkte er auf einen strikteren Kurs zur Eindämmung des Virus um und riet dazu, zu Hause zu bleiben. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden sind in Großbritannien inzwischen 4934 mit dem Virus infizierte Menschen gestorben.

(Reuters)

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