Die Geschäfte dürfen nach Ostern wieder öffnen, vorerst allerdings nur jene mit bis zu 400 Quadratmetern Fläche, sowie Bau- und Gartenmärkte.
Ein knappes Monat nach der verpflichtenden Schließung aller Geschäfte dürfen Bau- und Gartenmärkte ab 14. April wieder aufmachen. Für alle anderen Händler gilt: Die Verkaufsfläche darf nicht größer als 400 Quadratmeter sein, dann geht die Wiedereröffnung in Ordnung.
Friseure und große Geschäfte müssten sich mit dem Aufsperren zumindest bis ersten Mai gedulden, wie Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in der Pressekonferenz am Montag mitteilte. Alle anderen persönlichen Dienstleistungen, darunter fallen etwa Kosmetik-Salons, bleiben vorerst geschlossen.
Einkauf an mehrere Bedingungen geknüpft
Die Kunden müssen bis auf Widerruf der Regierung Masken beim Einkaufen tragen, die Mitarbeiter im Handel sowieso. Diese Regelung gilt künftig nicht mehr nur im Supermarkt, sondern genauso auch im Baumarkt wie in der Boutique.
Durch Einlasskontrollen soll sichergestellt werden, dass die maximale Kapazität nicht überschritten wird. Nur ein Kunde pro 20 Quadratmeter ist erlaubt, regelmäßiges Desinfizieren der häufig berührten Oberflächen muss sein. Die 400-Quadratmeter-Grenze gilt bei Einkaufszentren für die gesamte Fläche.
Alle Dienstleistungsbereiche - inklusive Hotels und Gastronomie - werden laut der türkis-grünen Regierung bis Ende April evaluiert. Ab Mitte Mai soll stufenweise eine Öffnung erfolgen.
XXXLutz hält Verordnung für ungerecht
Die Wirtschaftskammer, die Industriellenvereinigung und der Handelsverband begrüßen die Entscheidung der Bundesregierung, den Non-Food-Verkauf langsam wieder hochzufahren.
Kritik übte dagegen Möbelriese XXXLutz wegen der „Bevorzugung der Bau- und Gartenmärkte“. Das Hauptproblem sieht XXXLutz-Sprecher Thomas Salinger aber darin, dass auch kleine Küchen- oder Möbelstudios unter 400 Quadratmeter ab Mitte April aufmachen dürfen: Während ein durchschnittlicher XXXLutz zwischen 10.000 und 30.000 Quadratmeter habe und somit genügend Platz für Kunden, um sich nicht zu nahe zu kommen, seien Bau- und Gartenmärkte um ein Vielfaches kleiner.
Wiener Marktstände im April gebührenfrei
Durch die aktuellen Ausgangsbeschränkungen wegen des Coronavirus ist auch der Besuch auf den Wiener Märkten drastisch zurückgegangen. Die Stadt Wien erlässt nun den Standlern die Gebühr bzw. die Pacht für April, wie Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) per Aussendung mitteilte.
Am Brunnenmarkt etwa wurden im März wöchentlich 10.000 Besucherinnen und Besucher gezählt - im Vergleichszeitraum 2019 waren es doppelt so viele. Auf Märkten, die auch beliebtes Tourismusziel sind, also etwa auf dem Naschmarkt, ist der Trend laut Rathaus noch deutlicher zu spüren. Hier könne bei manchen Ständen von einem Totalausfall gesprochen werden, hieß es.
(ozl/APA)