Coronavirus

Bundesgärten ab 14. April wieder geöffnet

Die Presse/Clemens Fabry
  • Drucken

Nach Ostern öffnet die Bundesregierung die großen Parks in Wien - Augarten, Schlosspark Schönbrunn, Burg-, Volks- und Belvedere-Garten - wieder.

Die Bundesregierung sperrt mit 14. April - dem Osterdienstag - die Bundesgärten auf - knapp einen Monat nach der Sperre angesichts der Covid-19-Maßnahmen. Für die Bundesgärten - zu denen etwa die Wiener Anlagen Augarten und Schlosspark Schönbrunn gehören - werde es ab dann Sicherheitsvorkehrungen geben, kündigte die Regierungsspitze bei einer Pressekonferenz am Montagvormittag an. Zuletzt waren immer wieder die Eingangstore der Bundesgärten als Gefahrenquelle genannt worden - man könne hier nicht den angemessenen Abstand zueinander halten.

Dem vorausgegangen war ein heftiger Streit um die Sperre. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) - in deren Zuständigkeitsbereich die Bundesgärten fallen - hatte bislang eine Öffnung vehement abgelehnt. "Auch draußen lauert die Gefahr einer Ansteckung. Das Öffnen der Bundesgärten wäre das völlig falsche Signal. Deshalb bleiben die Parks auch zu", hatte Köstinger vergangene Woche gesagt; sie warf der Stadt Wien vor, politisches Kleingeld zu wechseln.

„Provokation für Spaziergänger“ 

Die Sperre der Bundesgärten mit Beginn der Ausgangsregelungen war eine höchst umstrittene Entscheidung. Und sorgte tatsächlich für Spannungen zwischen Bund und Stadt. Die Wiener SPÖ forderte den Bund regelmäßig auf, die seit 16. März gesperrten Bundesgärten wieder zu öffnen. Das Argument: Durch die Sperren müssten viele Wiener auf andere Grünflächen ausweichen, um in Zeiten der Ausgangsbeschränkungen einmal Luft zu schnappen. Dadurch drängten sich mehr Menschen in den zugänglichen Freiflächen, weshalb es schwer werde, den geforderten Mindestabstand einzuhalten.

Die Wiener Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) hatte die Sperre „eine Provokation für Spaziergänger“ genannt, wenn diese etwa am Ring oder entlang des Augartens auf einer gesperrten Straße entlanggehen würden - und gleichzeitig durch Gitterstäbe in einen geschlossenen Park blicken müssten. Tatsächlich drängten sich etwa im eng bebauten Gebiet entlang des Augartens in der Wiener Leopoldstadt häufig Menschen, die den Park ansonsten zum Spazierengehen nützen. In Wien wurde kurzzeitig erwogen, Straßenzüge für den Verkehr zu sperren, um die Abstandregeln auch umsetzen zu können.

„Kleine Einlässe“ das Problem?

Die beiden größten Anlagen der Bundesgärten in der Hauptstadt sind der Augarten und der Schönbrunner Schlosspark. Auch der Volks- und der Burggarten fallen in die Zuständigkeit des Bundes. Die betreffenden Areale sind jeweils durch Tore zu betreten, die jeden Abend geschlossen werden. Das unterscheidet sie von frei zugänglichen städtischen Parkanlagen wie dem Stadtpark. Allerdings gibt es genau genommen auch zwei Bundesgärten - konkret "Hofburggärten" -, die durchgehend frei zugänglich sind: den Heldenplatz vor der Neuen Burg und den Maria-Theresien-Platz zwischen Ringstraße, natur- und kunsthistorischem Museum und Museumsquartier.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hatte davor mit den engen Zugängen zu den Gärten für die Sperre argumentiert: "Unser Problem sind die kleinen Einlässe", die nötige Distanz könne nicht eingehalten werden, "wenn Tausende Menschen durch die ganz kleinen Einlässe durchwollen".

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Nehammer, Kogler, Kurz, Anschober
Neue Regeln

Fahrplan: Wie Österreich durch die Coronakrise kommen soll

Ab 14. April gilt eine „Maskenpflicht“ in öffentlichen Verkehrsmitteln, mit 15. April sollen kleine Geschäfte wieder öffnen dürfen, ab 1. Mai auch Friseure. Veranstaltungen bleiben bis Juni untersagt. Ein Überblick über den türkis-grünen Stufenplan.
Wuerzburg - Muenchen, Home Office, 15.03.2020, Schule: trotz Corona-Ausfall, Coronavirus, Bild: Abitur- Vorbereitung per
Coronavirus

Home-Schooling bis Mitte Mai, Matura am 19. Mai

Der Fahrplan der Bundesregierung sieht vor, bis mindestens Mitte Mai die Schulen de facto geschlossen zu halten. Für Maturanten geht es unter strengen Auflagen Anfang Mai los. Für Unis gibt es noch keine Rückkehr zur Normalität-
Oberflächen im Handel müssen regelmäßig desinfiziert werden.
Lockerungen

Handel öffnet schrittweise ab 14. April

Die Geschäfte dürfen nach Ostern wieder öffnen, vorerst allerdings nur jene mit bis zu 400 Quadratmetern Fläche, sowie Bau- und Gartenmärkte.
Herbe Enttäuschung für den neuen Festwochen-Intendanten Christophe Slagmuylder: 2020 wird es kein Festival geben..
Covid-19-Krise

Der Kulturfrühling 2020 ist abgeblasen

Salzburger Pfingstfestspiele, Wiener Festwochen, Nova Rock, all das und viel mehr muss abgesagt werden. Die klassischen Konzerthäuser und Theater werden großteils erst im September wieder beginnen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.