Interview

Weibel: „Wir werden die Moderne neu starten müssen“

(c) Andy Ridder / Visum / picturedesk.com (Andy Ridder)
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Peter Weibel, einer der unruhigsten Geister Österreichs, über das durch Corona erzwungene Ende der Nahgesellschaft und die Ferngesellschaft der Zukunft, der er auch Positives abgewinnen kann. Seine Lösung: Symbiotisierung.

Die Presse: Schönen Gruß nach Karlsruhe, Sie wirken wie immer, atemlos.

Peter Weibel: Ja, ich habe mehr zu tun denn je, das ZKM muss jetzt mehr denn je digital gehen. Seit gestern, 6. April, bieten wir die „Feminale“, ein vierwöchiges digitales Festival, das sich ganz herausragenden Komponistinnen vom 16. bis ins 21. Jahrhundert widmet, um deren musikalische Leistungen endlich anzuerkennen. Komponistinnen leiden ja unter extrem mangelnder Präsenz, nicht nur in der Geschichtsschreibung, auch in den Konzerthallen. Es ist schlimm, wenn man sich die Statistik dazu anschaut, das Verhältnis, wie viele Komponisten, wie viele Komponistinnen gespielt werden.

Wie gehen Sie mit den kommenden Ausstellungen um?

Wir bieten das Home-Museum zum Home-Office. Am 8. Mai hätten wir eine große Ausstellung eröffnet, „Critical Zones. Horizonte einer neuen Erdpolitik“, bei der wir uns mit der Veränderung der Haut der Erde beschäftigen, die ja nur 30 Kilometer dick ist und die wir dabei sind kaputt zu machen, dann ist die Erde unbewohnbar. Wir werden in den Ruinen dieser Ausstellung filmen und darstellen mit dem, was da ist. Es wird Liveinterviews geben, ein Streamingfestival, den Katalog natürlich. Das ist ungewöhnlich, normalerweise ist der Katalog nicht fertig, aber die Ausstellung, diesmal ist es umgekehrt.

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