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Greifvögel haben es immer noch schwer in Österreich

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Die in Österreich ausgerotteten Kaiseradler siedeln sich nur langsam wieder an. Sie werden bis heute vergiftet und abgeschossen.

Es ist schon wieder was passiert: Ein Kaiseradler wurde am 19. März um etwa 8:30 Uhr im oberösterreichischen Gunskirchen abgeschossen. Der Täter warf den Telemetrie-Sender des Tieres in die Traun. Aufgrund der genauen Daten des Senders ist zu hoffen, dass die Kriminalpolizei erfolgreich ermitteln wird. BirdLife und der WWF bekämpfen nun verstärkt die illegale Verfolgung von Greifvögeln, unterstützt durch EU und Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus. Es wird um Hinweise gebeten, über www.kaiseradler.at, oder telefonisch 0660/869 23 27, bzw. an das LKA OÖ: 059133 40 3333.

Die in Österreich ausgerotteten Kaiseradler siedeln sich nur langsam wieder an. Sie werden bis heute vergiftet und abgeschossen. Vor 20 Jahren begann der Kampf gegen die Verbrecher. Heute gibt es wieder etwa 20 Brutpaare. Weil Kaiseradler wie Seeadler Fallwild nutzen, sterben sie bis heute wie Bussarde an Ködern, die mit dem Insektizid Furadan vergiftet wurden.

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Seit 2011 versieht man zu ihrem besseren Schutz einen Teil der flüggen Adler mit Sendern. Von 27 dieser besenderten Tiere fiel ein Drittel illegaler Verfolgung zum Opfer, ein Drittel blieb verschollen, Tiere und Sender wurden nie gefunden (!); lediglich ein Drittel der Adler überlebte – seit 19. März wieder einer weniger.
Den Bartgeiern geht es hierzulande übrigens nicht viel besser. Dabei ist ihre Wiedereroberung des Alpenbogens eine Erfolgsgeschichte, die 1986 mit ersten Freilassungen im Nationalpark Hohe Tauern begann. Andere Alpenländer folgten. Hierzulande wurden mehr Jungtiere freigelassen, als jeweils in der Schweiz, in Frankreich und in Italien. Während dort aber innerhalb von zehn Jahren die Brutpopulationen rasch zunahmen, verzögerte sich die Vermehrung in Österreich. In den Alpen leben nun etwa 60 Brutpaare, aber erst in den vergangenen Jahren etablierten sich vier Paare in Österreich und es fliegen mehr junge Bartgeier aus, als verloren gehen. Grund für die langsame Entwicklung? Über das Winterhalbjahr „verschwinden“ viele Tiere und ganze Brutpaare. Ursachen sind vor allem Vergiftungen durch die Aufnahme von Bleischrot aus erlegten Tieren und direkter Abschuss, nachweislich etwa im Ötztal.
In Osttirol wurde der Bartgeier „Nicola“ an Bleivergiftung sterbend gefunden. Sie war der erste in Österreich brütende Bartgeier, in ihrem Körper wurde Schrotmunition unterschiedlicher Dimension gefunden und sie hatte Blei im Magen. Dieser Vogel wurde also mehrfach beschossen, verstarb aber schließlich durch die orale Aufnahme von bleihaltigen Munitionsteilen.

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