In der Krise scharen sich die Deutschen um ihre Kanzlerin - und um Markus Söder CDU/CSU legen in Umfragen dramatisch zu. Und im Kampf um Merkels Erbe werden die Karten neu gemischt.
Berlin. Die internationale Großwetterlage war düster. In Ungarn rollten im Jahr davor die sowjetischen Panzer. Der Kalte Krieg gewann an Schärfe. Und inmitten dieser krisenhaften Zeit ließ Konrad Adenauer, der CDU-Übervater, sein eigenes kantiges Gesicht plakatieren und dazu zwei Wörter: „Keine Experimente“. Das wirkte. Adenauers Union holte 1957 die Absolute.
Einen ähnlichen Reflex scheint das Coronavirus auszulösen. Nicht nur, aber auch in Deutschland. In der Krise halten sich die Deutschen am Vertrauten fest, also zuallererst an der Union aus CDU/CSU, die Europas größte Volkswirtschaft nun schon seit knapp 15 Jahren anführt. Der Vertrauenszuschuss lässt sich in Zahlen gießen: Eine Forsa-Umfrage weist die Union bei 37 Prozent aus, ein Plus von zehn Prozentpunkten zu Vor-Corona-Tagen. Andere Meinungsforscher taxieren CDU/CSU auf 33 bis 35 Prozent.
