Covid-19

Airbus stoppt Produktion in Deutschland, Boeing in USA

787-"Dreamliner"
787-"Dreamliner"(c) Reuters
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In Bremen und Stade sowie am US-Standort Mobile wird die Produktion angehalten. Auch Konkurrent Boeing stoppt die Herstellung seines 787 "Dreamliners".

Wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus unterbricht der Flugzeugbauer Airbus seine Produktion in Bremen und Stade. "Mit diesen Maßnahmen reagiert das Unternehmen auf verschiedene Umstände, die im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie stehen", wirde mitgeteilt. Auch am US-Standort Mobile (Alabama) wird die Produktion vorübergehend gestoppt.

An den Standorten seien die Lagerbestände hoch. Außerdem verwies der Konzern auf "Empfehlungen der jeweiligen Regierungen sowie Anforderungen, die sich auf verschiedene Phasen des gesamten industriellen Produktionsflusses auswirken".

"Geschäftskritische Tätigkeiten" laufen weiter

In Bremen ruhten Produktions- und Montagearbeiten der Zivilflugsparte seit Montag bis zum 27. April, so der Luftfahrt- und Rüstungskonzern weiter. In Stade habe die Pause bereits am Sonntag begonnen und dauere bis zum 11. April. "In den Wochen danach wird in einigen Produktionsabteilungen jeweils tageweise nicht gearbeitet", hieß es. "Geschäftskritische Tätigkeiten" liefen aber weiter.

In Mobile werde die Produktion der Modelle A220 und A320 von dieser Woche an und bis zum 29. April ausgesetzt. Auch dort werden aber einige Arbeiten weitergeführt - "in Übereinstimmung mit geltenden Hygiene- und Abstandsvorschriften (Social Distancing)", wie Airbus betonte.

Zuvor hatte das Unternehmen bereits vorübergehend die Flugzeugproduktion in Frankreich und Spanien ausgesetzt und deshalb auch die Fertigung neuer Tragflächen in den Flügelwerken in Großbritannien und Deutschland gedrosselt. Airbus hatte im Zuge der Coronavirus-Krise seine Prognose für das laufende Jahr gestrichen. Zudem soll die für 2019 geplante Dividende von 1,80 Euro je Aktie nicht gezahlt werden. Mit einer neuen Kreditlinie über 15 Mrd. Euro will sich Airbus weitere Liquidität sichern.

787-"Dreamliner"-Produktion in South Carolina ausgesetzt

Der angeschlagene US-Luftfahrtriese Boeing stoppt indes die Produktion seines Langstreckenjets 787 "Dreamliner" im Bundesstaat South Carolina. "Es ist unsere Verpflichtung, uns auf die Gesundheit und Sicherheit unserer Team-Mitglieder zu konzentrieren", teilte der Airbus-Rivale am Montag nach US-Börsenschluss mit.

Erst am Sonntag hatte der Flugzeugbauer bekanntgegeben, die Produktionspause in seinen Fabriken im Bundesstaat Washington auf unbestimmte Zeit zu verlängern. In der dortigen Region Puget Sound - die eines der US-Epizentren der Corona-Pandemie ist - beschäftigt der Konzern knapp die Hälfte aller seiner Mitarbeiter. Wegen eines Fertigungsstopps bei dem nach zwei Flugzeugabstürzen weltweit mit Startverboten belegten Verkaufsschlagers 737 Max ist Boeings Produktion seit Jänner ohnehin schon sehr stark eingeschränkt.

(APA/dpa/Red.)

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