Der Wiener Schriftsteller nahm auch die Schönheit kleiner Dinge wahr und konnte sie liebevoll beschreiben.
Vorsichtig fischte ich den Stein aus dem Bachbett und dachte an Richard Engländer. Der wurde als Peter Altenberg bekannt. Im Sommer 1916 muss er hier gestanden sein. „Hast Du den murmelnden, singenden, flüsternden, rauschenden, plötzlich irgendwo verstummenden Gaflenz-Bach gesehen?“ schrieb er, und: „Ich habe in Weyer, im weißen, buchenumrandeten, heißen Bachbette einen großen, runden, hellbraunen Kieselstein gefunden. Seitdem dient er mir als Beschwerstein. Ich wasche ihn hie und da mit meiner Handseife und er sieht dann aus, wie wenn ewig Bergwasser ihn bespülen würde!“
Altenberg verlebte hier unbeschwerte Wochen. Vom Verkauf eines Manuskripts konnte er gut leben, wohnte im eleganten Hotel Post und ging ins kleine Kaffeehaus. Beide sind heute geschlossen. Vom Ortsfotografen ließ er sich abbilden, in Tracht und selbstverständlich mit seinen hölzernen Gesundheitssandalen. Er schrieb auf die Aufnahmen „In Weyer! 1916“ und machte Wanderungen: der alte Dichter mit Paula Schweitzer, einer blonden, zwanzigjährigen Schönheit.