Gewinnanstieg

Samsung profitiert von hoher Nachfrage nach Chips

A 4GB DRAM MEMORY CHIP DEVELOPED BY SOUTH KOREA'S SAMSUNG ELECTRONICS
A 4GB DRAM MEMORY CHIP DEVELOPED BY SOUTH KOREA'S SAMSUNG ELECTRONICSREUTERS
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Das südkoreanische Unternehmen erwartet trotz der Coronakrise einen höheren Gewinn im ersten Quartal. Auch andere Branchenaktien steigen. Auf das Geschäft mit Smartphones dürfte sich die Covid-19-Pandemie aber negativ auswirken.

Angesichts der soliden Nachfrage nach Chips inmitten der Coronavirus-Krise erwartet der Elektronikriese Samsung für das erste Quartal 2020 einen höheren operativen Gewinn. Der Gewinn aus den Kerngeschäften werde im Jahresvergleich um 2,7 Prozent auf 6,4 Billionen Won (4,9 Mrd. Euro) steigen, teilte das südkoreanische Unternehmen am Dienstag mit. Die Zahlen lagen leicht über den Markterwartungen. Samsung ist marktführend bei Speicherchips, Smartphones und Fernsehern.
Beim Umsatz rechnen die Südkoreaner mit einem Anstieg um fünf Prozent auf 55 Billionen Won. Wie üblich legt der Konzern genauere Geschäftszahlen erst zu einem späteren Zeitpunkt vor.

In Südkorea gehen Beobachter davon aus, dass Samsung von den steigenden Online-Aktivitäten und der damit verbundenen starken Nachfrage nach Speicherchips für Datenzentren und Clouddienste profitiert. Millionen von Menschen sind in aller Welt aus Furcht vor einer Verbreitung des Virus angehalten, zu Hause zu bleiben.

Smartphone- Nachfrage dürfte leiden

Dagegen dürfte Samsung die negativen Folgen der Covid-19-Pandemie im Geschäft mit Smartphones und Haushaltsgeräten zu spüren bekommen.

Schon vor der weltweiten Coronakrise war die Zuversicht in der Halbleiterbranche wieder gewachsen, dass sich die Preise in diesem Jahr nach der Schwäche im Vorjahr erholen. Lange Zeit hatten ein Überangebot und auch der Handelsstreit zwischen den USA und China die Branche belastet. Mit Halbleitern verdient Samsung mit Abstand das meiste Geld.

Die Nachfrage nach Halbleitern für Internet-Anwendungen (ISP) und Cloud-Datenzentren sei groß gewesen, stellt Analyst JJ Park von JP Morgan fest. Es gebe kaum Risken mit Blick auf die Auslieferungszahlen und die durchschnittlich erzielten Preise für Speicherchips. Der Experte rechnet deshalb in den kommenden Quartalen mit steigenden Gewinnen in diesem Segment und blieb bei seinem positiven Votum für die Samsung-Aktie.

Im Gefolge legten auch die Papiere von Infineon, Siltronic, ASML oder STMicroelectronics zu. Zuvor hatte die Ausbreitung des Coronavirus aber auch die Chipbranche stark belastet. Der US-Halbleiterindex SOX, ein Trendindikator für die globale Chip-Industrie, war innerhalb von nur vier Wochen um fast 40 Prozent eingebrochen. (DPA/red.)

(APA/DPA)

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