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E-Learning: 1000 Schüler in Vorarlberg ohne digitale Ausrüstung

HANS KLAUS TECHT / APA / picture
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Digitaler Unterricht soll nicht an fehlenden Endgeräten scheitern, erklärt Schullandesrätin Barbara Schöbi-Fink. Zwar arbeite die Bundesregierung an einer Lösung, man wolle aber nicht so lange warten.

Ein am Mittwoch gestarteter öffentlicher Aufruf soll jedem Schüler in Vorarlberg einen Computer sichern. Dass Kinder mangels eines Endgeräts derzeit nicht oder nur eingeschränkt am seit Wochen praktizierten digitalen Unterricht teilnehmen können, soll so der Vergangenheit angehören. Benötigt werden etwa 1000 Geräte, um die die Vorarlberger Unternehmen und Bürger gebeten werden.

Schullandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) betonte am Mittwoch in einer Video-Pressekonferenz, dass man den Kindern nicht nur bestmögliche Bildungschancen, sondern auch Chancengleichheit bieten wolle. "Wie wir in den vergangenen Wochen festgestellt haben, waren acht Prozent der Schüler - etwa 2000 Heranwachsende - für die Lehrer gar nicht oder fast nicht erreichbar", sagte Schöbi-Fink. Nach einer Woche intensivsten Einsatzes von Lehrern, Begleitlehrern und Schulsozialarbeitern habe sich diese Zahl auf 200 Schüler reduziert. Es gelte dennoch: "Wir wollen kein Kind verlieren", unterstrich die Landesrätin.

„So lange wollen wir nicht warten"

Oftmals verfügten die Schüler nicht über die entsprechende digitale Ausrüstung, um dem Unterricht folgen oder Aufgaben erledigen zu können. Der Bund habe zwar die Bereitstellung von Geräten angekündigt, "so lange wollen wir aber nicht warten", sagte Schöbi-Fink. In Vorarlberg solle möglichst jedes Kind mit einem Endgerät - PC, Laptop, Notebook - ausgerüstet werden.

In diesem Sinne startete Projektleiter Joachim Heinzl (Geschäftsführer der Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH) den Aufruf an Unternehmen und Bürger, noch funktionstüchtige, aber nicht mehr gebrauchte Hardware zu spenden. Wer etwas beizutragen hat, kann sich auf der Webseite eintragen, die Geräte werden abgeholt. Sobald die Geräte neu aufgesetzt und die benötigte Software installiert wurde, werden sie an die Schulen ausgeliefert, wo sie Lehrer an jene Schüler weitergeben, die sie brauchen. "Die Lehrpersonen haben diesbezüglich den besten Überblick", sagte Schöbi-Fink.

Eine Besonderheit ist, dass die Geräte bei den Schülern verbleiben, also in ihren Besitz übergehen. "Sie können die Geräte sicher noch zwei bis drei Jahre nützen", sagte Heinzl. Laut Udo Filzmaier (Bildungssprecher der Vorarlberger Industrie) sollen bereits Anfang nächster Woche die ersten 200 Computer an die Schulen kommen. "Die Industrie unterstützt das Projekt finanziell und mit Ressourcen" so Filzmaier.

>>> Freiwillige können sich hier eintragen: Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH

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