Kommentar

Die Krise als Chance – für Europas Beamte

EZB und EuGH stemmen sich gegen Corona und Autokratie, während der Rest der Europäischen Union scholastisch anmutende Debatten führt.

Das Mantra, wonach die Integration der EU nur in Krisensituationen voranschreiten könne, hat etwas Ermüdendes. Die gebetsmühlenartig vorgetragenen Beteuerungen, jetzt, wo einem die halbe Union um die Ohren fliegt, sei es höchst an der Zeit für . . . (an dieser Stelle folgt stets ein mit Wortgirlanden der Solidarität garniertes und mit ideologischem Sprengstoff gefülltes Steckenpferd), ist erstens eine Verhöhnung der real existierenden Opfer der Krise und zweitens ein unfehlbares Rezept für gegenseitige Blockade.

Das Hickhack um Euroanleihen, das so schematisch und vorhersehbar abläuft wie eine traditionelle Peking-Oper, ist nur das jüngste Beispiel: Hier das Opfer, dort der Bösewicht, da die Lösung. Buhrufe. Applaus. Vorhang. Und alles wieder von vorn.

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