504.345 Menschen in Österreich hatten am 31. März keinen Job. Sollen sie schon jetzt nach einem neuen suchen? Drei Experten, drei unterschiedliche Perspektiven.
Julia Frühwirth hat mehrere Jobs. In Teilzeit ist sie Senior HR Generalist bei einem Nahrungsmittelkonzern. Daneben gründete sie gerade ihre eigene Trainingsagentur karriereperspektiven.at. Wie stehen die Chancen für jemanden, der genau jetzt auf Jobsuche geht? Nicht besonders gut, meint Frühwirth. Warum, das erschließt sich nach ihrer Schilderung, wie es in Österreichs Personalabteilungen gerade zugeht. Auch Personalisten zogen ins Home Office, „damit muss man erst einmal zurechtkommen“. Aktuell kämpfen sie sich durch fremde Themen - Kurzarbeitsanträge, AMS-Anmeldungen, Förderungsansuchen - und kümmern sich um die Mitarbeiter. „Wir hanteln uns von Tag zu Tag.“
Recruiting steht ganz unten auf der Liste – außer für Positionen, die „händeringend“ gesucht werden. In Frühwirths Konzern (der in der Coronakrise weiterproduzieren darf) sind das Schichtarbeiter, anderswo Erntehelfer, Zusteller, Regalschlichter, Pflegekräfte. Alle anderen werden „mit einiger Verzögerung“ kontaktiert.