Trauer

Einsame Begräbnisse in Zeiten von Corona

Rapid-Pfarrer Christoph Pelczar bei der Trauerfeier für die Schwiegermutter von Masseur Wolfgang Frey.
Rapid-Pfarrer Christoph Pelczar bei der Trauerfeier für die Schwiegermutter von Masseur Wolfgang Frey.(c) Pelczar
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Rund um Trauerfeiern gibt es derzeit massive Einschränkungen und viel Unsicherheit. Viele setzen daher auf Kremation und wollen die Trauerfeier nach der Krise nachholen.

Wien. „Sie war eine sehr beliebte Person“, sagt Christoph Pelczar. „Da hätten sonst sicher 100 Leute teilgenommen.“ Doch als der Priester Mitte März die Begräbniszeremonie für eine verstorbene 94-Jährige hielt, waren nur vier Trauergäste am Stammersdorfer Zentralfriedhof dabei. „Es war notgedrungen nur eine Auswahl – ihre zwei Töchter, ein Schwiegersohn und eine Enkeltochter.“ Ein Begräbnis in Zeiten von Corona. Reduziert auf den engsten Familienkreis. „Für die, die da waren, war es aber die intimste, zärtlichste Art, Auf Wiedersehen zu sagen.“

Große Verabschiedungen sind auf Wiens Friedhöfen derzeit nicht zu sehen. Nur kleine Abschiedsfeiern. „Es ist ein gewaltiger Unterschied“, sagt Pelczar im Gespräch mit der „Presse“. Eine Aufbahrung mit Blumen, Kerzen oder Licht war nicht möglich. „Die Angehörigen durften nicht in die Aufbahrungshalle. Die mussten direkt am offenen Grab warten.“ Er sei dann allein mit dem Sarg zum Grab gegangen. „Man geht wirklich andächtig und nimmt alles wahr.“

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