Islam

Moscheen kämpfen ums Überleben

Derzeit sind auch Österreichs Moscheen leer, es finden keine Gebete statt (Archivbild).
Derzeit sind auch Österreichs Moscheen leer, es finden keine Gebete statt (Archivbild).(c) APA/HERBERT NEUBAUER
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Weil keine Gebete stattfinden, entfallen die Spendensammlungen.

Wien. „Rettet unsere Moscheen!“ Es ist ein eindringlicher Appell, den die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) an ihre Mitglieder richtet. Hintergrund ist die Corona-Pandemie, die zahlreiche Beschränkungen des öffentlichen Lebens mit sich gebracht hat – unter anderem sind davon auch religiöse Einrichtungen betroffen. So sind auch Österreichs Moscheen derzeit leer, es finden keine Gebete statt.

„Von einem Tag auf den anderen entfallen nun die üblichen Spendensammlungen bei den täglichen Gebeten und vor allem den Freitagsgebeten, die einen maßgeblichen Teil ihrer Einnahmequellen darstellen, ersatzlos“, heißt es in einer Aussendung der IGGÖ. Das führe für viele Einrichtungen dazu, „dass Mieten, monatliche Erhaltungs- und Betriebskosten, Kreditraten, Lohnkosten der Imame und des Personals nicht mehr beglichen werden können. Sie stehen vor dem finanziellen Ruin.“

Bei Muslimen gibt es keine vergleichbare Finanzierung wie bei anderen Religionsgemeinschaften, etwa den Kirchenbeitrag. Vielmehr leben die Moscheevereine zum Großteil von den Zuwendungen ihrer Mitglieder. Die IGGÖ will nun die Community ansprechen, um den Erhalt der Moscheen zu sichern und sie vor einer Schließung zu bewahren. Dazu hat sie auf der Crowdfunding-Plattform Leetchi eine Aktion gestartet – seit dem offiziellen Start am Dienstag hat man bereits fast 20.000 Euro zusammenbekommen.

Mehr denn je liege es jetzt „an der gesamten muslimischen Gemeinschaft, Zusammenhalt und Solidarität zu zeigen“ um „das islamische Leben in Österreich zu erhalten und sicherzustellen“. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.04.2020)

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