Tirol

Paznauntal und St. Anton: Quarantäne bis 26. April verlängert

An Austrian police officer controls the traffic of Paznaun valley (Paznauntal), after the government announced a 14-day quarantine of the Paznaun valley and the St. Anton ski resort as cases of the coronavirus disease (COVID-19) appeared, in See
An Austrian police officer controls the traffic of Paznaun valley (Paznauntal), after the government announced a 14-day quarantine of the Paznaun valley and the St. Anton ski resort as cases of the coronavirus disease (COVID-19) appeared, in SeeREUTERS
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Grundlage der Entscheidung seien Tests, die zeigten, dass in den Gemeinden noch rund 19 Prozent der Einwohner mit dem Coronavirus infiziert sind.

Das Tiroler Paznauntal und St. Anton am Arlberg werden für weitere zwei Wochen - bis zum 26. April - unter Quarantäne bleiben. Dies kündigte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Freitag bei einer Videopressekonferenz an. Bei schwerpunktmäßigen Testungen seien bis zu 19 Prozent der Ergebnisse positiv gewesen. Platter bat die Bevölkerung in den betroffenen Gemeinden um Verständnis: "Sie schützen Tirol und leisten damit einen riesigen Beitrag".  

Rund 3000 Tests seien in den vergangenen Tagen auf freiwilliger Basis in den Quarantänegebieten durchgeführt worden. Die hohe Anzahl an positiven Ergebnisse sei nicht zu erwarten gewesen, sagte Günter Weiss, Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für Innere Medizin. "Aufgrund der hohen Zahl an Infektionen wäre es jetzt verantwortungslos, die Quarantäne zu lockern", so Weiss.

Viele ohne Symptome

Die Bevölkerung in den Quarantänegebieten sei freiwillig eingeladen worden, sich testen zu lassen. "Rund ein Drittel der Personen hatten leichte Symptome und ließen sich sicherheitshalber testen, zwei Drittel der Personen hatten jedoch keine Symptome", erklärte der Mediziner. Über die Durchseuchungsrate im Paznauntal und in St. Anton könne aber trotz dieser großflächigen Tests nur spekuliert werden. Um hier Aussagen treffen zu können, seien Antikörpertests notwendig, sagte Weiss.

Der Bürgermeister von St. Anton am Arlberg, Helmut Mall, hat "vollstes Verständnis" In der Gemeinde hätten sich 900 der 2300 Einwohner freiwillig Tests unterzogen. 15 Prozent waren positiv. "Viele hatten und haben überhaupt keine Anzeichen, keine Symptome. Nichts, gar nichts", so Mall. Es sei aber klar, dass man angesichts dieser hohen Zahl an Infizierten momentan noch nicht sagen könne: "Hurra die Gams, wir können die Quarantäne wieder aufheben".

In Sölden, das noch bis zum 13. April unter Quarantäne steht, stelle sich die Lage etwas anders dar. "Aus Sölden liegen noch nicht alle Labordaten vor", sagte Cornelia Lass-Flörl, Direktorin der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Universität Innsbruck. Hier soll in den nächsten Tagen über die weitere Vorgehensweise entschieden werden.

„Tirol auf gutem Weg"

Die Ergebnisse aus den Quarantänegebieten ließen nicht auf den Rest Tirols schließen, meinte Mediziner Weiss. Insgesamt sei Tirol nämlich auf einem sehr guten Weg. Die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern sei stabil, fügte er hinzu. Auf den normalen Stationen wurden am Freitag im Vergleich zum Donnerstag vier Patienten weniger behandelt, auf den Intensivstationen jedoch um zwei mehr, informierte Platter über die Zahlen. Deutlich mehr als die Hälfte der bisher positiv Getesteten sei wieder gesund.

Nach dem Paznauntal und St. Anton war am 19. März das ganze Bundesland unter Quarantäne gestellt worden. Diese Vollquarantäne endete am Dienstag.

(APA)

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