Balduin IV, der Aussätzige, steckte sich als Säugling mit Lepra an. Als er an seiner Krankheit starb, war der Aufstieg Saladins unaufhaltsam.
Der Bub, neun Jahre alt, war ein guter Schüler, geschickter Reiter und hatte eine glänzende Zukunft vor sich. Doch plötzlich, so beschrieb es sein Erzieher, geschah etwas Seltsames. Wenn er mit Freunden herumbalgte und einen Schlag bekam, spürte er zwar den Stoß, aber keinen Schmerz. Sein Lehrer, einer der herausragendsten Historiker des Mittelalters, wusste das zu deuten: Die Gefühllosigkeit war ein Symptom der Lepra. Sein Schützling, der Königssohn, litt an einer unheilbaren Krankheit. Die Lepra war seit langer Zeit bekannt. Das Rätsel war jedoch: Wie konnte ein rundum behütetes Königskind zu dieser Krankheit kommen? Man wusste, dass sie tödlich endete, aber auch, dass es vorher eines längerfristigen, intensiven Kontakts mit einem Erkrankten bedurfte.
Den hatte das Königshaus sorgsam vermieden. Des Rätsels Lösung war, dass der Kronprinz schon als Säugling von seiner Amme, die keine Krankheitssymptome aufwies, angesteckt worden war.