Kurzarbeit

„Kurzarbeit ist keine Knopfdruck-Förderung“

Die Wiener AMS-Chefin Petra Draxl ersucht die Unternehmen um Geduld.
Die Wiener AMS-Chefin Petra Draxl ersucht die Unternehmen um Geduld. (c) Luiza Puiu
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Beim AMS stapeln sich die Anträge. Die AK ortet Missbrauchsfälle, die Finanz kündigt Kontrollen an.

Wien. Homepage überlastet, Formulare mehrfach geändert, Bewilligung ausständig: Zuletzt häuften sich Beschwerden von Unternehmern über das bürokratische Prozedere der Kurzarbeit. Das Kriseninstrument erlebt in der Coronakrise ein Revival von gigantischen Ausmaßen. Dass aktuell alles etwas dauert, liegt also vor allem an der riesigen Menge an Anträgen. „Voriges Jahr hatten wir in Wien einen Fall, jetzt haben wir 12.000“, sagt Petra Draxl. Sie leitet das Wiener Arbeitsmarktservice (AMS) und hat, wie ihre 160 Mitarbeiter, alle Hände voll zu tun. 14 Stunden dauert Draxls durchschnittlicher Arbeitstag derzeit, sagt sie zur „Presse“. Die Unternehmen wollen das Hilfsgeld sehen, das ihnen die Regierung zugesagt hat. Das AMS ist für die Bearbeitung zuständig.

Draxl bittet um Geduld: „Die Kurzarbeit ist keine Knopfdruck-Förderung.“ Zum siebenseitigen Antragsformular gibt es mehrere Begleittexte. Über ein Drittel der Anträge wurde zuletzt unvollständig übermittelt. Es fehlten Unterschriften, Bankverbindungen, sie waren unleserlich oder wurden in zu hoher Auflösung hochgeladen, was fast den Server lahmgelegt habe, sagt Draxl. Nun hat das AMS eine private Taskforce engagiert: Die Experten von Deloitte und der Unternehmensberatung ÖSB arbeiten mangelhafte Anträge ab und betreuen Anfragen.

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