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Technischer Osterputz: PC für den Umstieg auf Linux vorbereiten

Nächste Woche an dieser Stelle: Einrichten in der Linux-Welt.
Nächste Woche an dieser Stelle: Einrichten in der Linux-Welt.(c) Linux
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Einem Rechner kann mit dem Open-Source-Betriebssystem Linux neues Leben eingehaucht werden. Auch eine zweigleisige Nutzung ist möglich. Das bedarf aber Vorbereitung.

In der letzten Woche haben wir an dieser Stelle über die Vorteile von Linux als Betriebssystem auf älteren Geräten gesprochen. Und darüber, wie ohne Installation trotzdem ein Blick auf diese neue Welt geworfen werden kann. Zwar scheint das freie Betriebssystem mit einem Marktanteil im einstelligen Bereich nur wenige Liebhaber zu haben, dabei wird aber oft vergessen, dass es fast überall zum Einsatz kommt. In Webservern, Routern und vor allem Android-Smartphones findet sich die Linux-DNA.

Es gibt grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten, wie man mit Linux auf seinem Rechner verfährt. Auch für die Variante, Linux und Windows zu verwenden, hat man drei Optionen: In Windows kann Linux über eine Virtual-Machine genutzt werden, man bootet über einen USB-Stick (das geht aber auf Kosten der Performance), oder man installiert Linux neben Windows auf der Festplatte. Dann spricht man von einem Dual-Boot. Hier wird der Nutzer beim Startvorgang gefragt, welches System gestartet werden soll.

Idealerweise sollte die Open-Source-Software eine eigene Festplatte bekommen. Das ist nur leider nicht immer möglich. Ist nur eine vorhanden, muss diese partitioniert werden. Damit beginnt auch das große Ausmisten auf dem Rechner, für das man sich Zeit nehmen sollte, um nicht versehentlich etwas zu löschen, das noch benötigt wird. Aber das kann man nutzen, um sich von Dubletten, alten Fotos, Dokumenten, unnötigen und nie mehr verwendeten Programmen zu trennen. Das schafft Platz, der in den nächsten Schritten benötigt wird. Bevor die Festplatte partitioniert, also aufgeteilt wird, sollte auf jeden Fall ein Back-up erstellt werden. Am besten auf einer externen Festplatte oder einem ausreichend großen USB-Stick.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Es mag zwar übertrieben klingen, aber auch hier noch einmal prüfen, ob auch tatsächlich alles gespeichert ist und der Datenträger keine Fehlfunktion hat. Es gibt nichts schlimmeres als sich in Sicherheit zu wiegen, um am Ende am defekten Datenträger zu scheitern.

Schon kann es weitergehen. Mit „diskmgmt.msc“ wird in Windows 7, 8 und 10 die Datenträgerverwaltung aufgerufen. Zwar können im Ordner „Computer“ die vorhandenen Laufwerke gesehen, aber nur über die Datenträgerverwaltung  kann ein Laufwerk aktiv ausgewählt und die Windows-Partition verkleinert werden.

Dafür wird diese mit der rechten Maustaste angeklickt und die Option „Volume verkleinen“ ausgewählt. Entsprechend der Vorarbeit beim Ausmisten wird berechnet, wie stark die Partition verkleinert werden kann. Mit der Ausführung des Befehls wird dann automatisch Platz geschaffen. Zudem ist empfehlenswert, eine Datenpartition mit „FAT32“-Dateisystem anzulegen. Dieses erleichtert im Dual-Boot ein problemloses Speichern von beiden Systemen aus. Dateien stehen dann auch in beiden Welten zur Verfügung. Zu guter Letzt sollte auf Windows 10 unter „Hardware und Sound\Energieoptionen“ der „Schnellstart“ deaktiviert werden. Dies ist nur geeignet, wenn Windows das einzige System ist.

Fast geschafft. Im Prinzip ist der Rechner nun auf die Installation von Linux vorbereitet. Sollten noch Unsicherheiten bestehen: Auf YouTube gibt es von „Linux Guides“ sehr anschauliche Tutorials, wie der Rechner schrittweise an Linux herangeführt wird. 

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.04.2020)

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