Brasilien

Jair Bolsonaro: Der peinliche Pandemie­problem­präsident

Präsident Jair Bolsonaro (li.) vor dem Alvorada-Palast in Brasilia.
Präsident Jair Bolsonaro (li.) vor dem Alvorada-Palast in Brasilia.(c) imago images/Agencia EFE
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Während sich Corona in dem Riesenland Brasilien ausbreitet, hintertreibt Staatschef Jair Bolsonaro demonstrativ die Quarantänemaßnahmen.

Wer eines der wenigen offenen Geschäfte in Brasilia betreibt, muss derzeit mit hohem Besuch rechnen. Denn Jair Bolsonaro hält es in seinem Palast nicht aus. Ihn zieht es in Bäckereien, Drogerien und Apotheken, wo er, begleitet von einem Tross aus Funktionären und Fans, die vom Stadtgouverneur verhängte Quarantäne bricht. Er herzt Anhänger, schnäuzt sich vor laufenden Kameras in die Hand und umarmt dann eine Frau im Rentenalter, die offenbar Bolsonaros Auffassung teilt: Covid-19 ist eine „kleine Grippe“ und kein Grund, das Land anzuhalten. Doch genau das geschieht.

Weil Brasiliens Gesundheitssystem schon vor Sars-Cov-2 überlastet war, haben alle Gouverneure Quarantänen verhängt. Der Regierungschef des wirtschaftlich stärksten Staates São Paulo hat sogar die Transferzahlungen an den Bund eingestellt, um die Mittel in den Kampf gegen das Virus zu stecken.

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