Blizzard Real ID: Verärgerte Spieler spionieren Mitarbeiter aus

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Der Hersteller will Spieler von World of Warcraft und Starcraft dazu bringen, sich mit ihren echten Namen zu registrieren. Um Datenschutzprobleme aufzuzeigen, sammelten die Spieler private Daten eines Blizzard-Mitarbeiters.

Damit in seinen Foren wieder mehr Gesprächskultur und weniger Beschimpfungen zu sehen sind, will der für seine Spiele World of Warcraft und StarCraft bekannte Entwickler Blizzard ein System namens "Real ID" einführen. Es soll Nutzer dazu bringen, sich in den Foren mit ihrem echten Namen anzumelden, ähnlich wie Nutzer es etwa auf Facebook tun. Das löste einen Sturm der Empörung in den entsprechenden Foren aus. Gleichzeitig zeigte die Reaktion auch anhand diverser vulgärer Beiträge, dass Blizzard mit seiner Idee gar nicht so falsch liegt.

Mitarbeiter ausspioniert

Um zu demonstrieren, dass es nicht so schlimm ist, seinen echten Namen zu nutzen, gab ein Blizzard-Mitarbeiter, im World-of-Warcraft-Forum bisher nur als Bashiok bekannt, seinen vollen Namen an. Die Folge: Binnen kürzester Zeit fanden andere Nutzer über Google und Facebook seine Telefonnummer, seine Wohnadresse, sein Alter und seine Familienverhältnisse heraus. Inzwischen musste der Mitarbeiter, der schon bei einigen Blizzard-Spielen an der Entwicklung beteiligt war, seine Telefonnummer sperren und legte sein Twitter-Konto still.

Appell an mehr Gesprächskultur

Auf Kotaku wurde von Luke Plunkett ein Beitrag veröffentlicht, in dem er Blizzards Idee hinter Real ID gutheißt. Zwar sieht auch er Datenschutzbedenken (und das Beispiel von Bashiok bestätigt diese), allerdings sieht er auch die Notwendigkeit, wieder mehr Gesprächskultur in die teilweise unerträglich zu lesenden Foren einziehen zu lassen. "Im Internet kommunizieren ohne vulgäre Scherze zu machen oder jemandes Herkunft zu beleidigen macht mehr Spaß als es sich anhört", schreibt Plunkett. Er hofft, dass die Nutzer es sogar genießen, sich zur Abwechslung einmal zivilisiert zu benehmen.

(db)

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