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Trauer um "Sir" Stirling: Rennfahrer-Legende Moss gestorben

(c) GEPA pictures/ Christian Walgram
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Am Ostersonntag starb der britische Formel-1-Pilot Stirling Moss 90-jährig in London.

Die Welt des Motorsports trägt Trauerflor. Kein anderer Formel-1-Pilot hat so viele Rennen gewonnen, ohne Weltmeister geworden zu sein. Stirling Moss siegte zwischen 1951 und 1961 in 16 Grand-Prix, war als Mercedes-Teamkollege des Fünffach-Champions Argentiniers Juan Manuel Fangio viermal Vize-Weltmeister und dreimal WM-Dritter. Am Ostersonntag starb die britische Rennfahrer-Legende 90-jährig in London.

Im Jahr 1958 hatte Moss nach vier Siegen die Chance, als erster Brite den Titel zu holen. Doch nachdem er sich beim Finale in Portugal erfolgreich für die Wiedereinsetzung des disqualifizierten Mike Hawthorn stark gemacht hatte, fehlte ihm ein Punkt. "Die Stewards gaben ihm seine Punkte zurück und das kostete mich den Titel", sagte der Londoner zu seinem 80. Geburtstag.

Er kam dem Gesamtsieg nie mehr so nahe, bedauerte es aber nicht. "Ich bin in der exklusiven Position, dass die Leute sagen, er hätte den Titel gewinnen können, aber es gelang nicht", erzählte Moss damals. "Das Wichtigste für mich ist der Respekt der anderen Fahrer." Höhepunkte der Karriere des Draufgängers waren der erste Erfolg eines Briten im Heim-GP in Aintree 1955 vor Fangio und der Sieg in Monte Carlo 1961.

Der am 17. September 1929 geborene Moss galt als Synonym für Geschwindigkeit. "Was glauben Sie, wer Sie sind? Stirling Moss?", hätten britische Polizisten Temposünder gefragt, wird erzählt. Einmal sei das sogar Moss selbst passiert. "Ich habe aber nicht herausgefunden, ob das im Ernst oder als Spaß gemeint war", sagte der in England legendäre Autorennfahrer. Er war auch in anderen Klassen aktiv und absolvierte etwa erfolgreich die "Mille Miglia" in Italien. In seinen besten Jahren standen bis zu 54 Renneinsätze in seinem Kalender.

Rückblickend hatte Moss vor zehn Jahren gemeint, dass er gerne länger gefahren als bis 1962. Da beendete in der vielleicht gefährlichsten Ära der Formel 1 ein schwerer Unfall in Goodwood seine Formel-1-Karriere. Moss lag einen Monat im Koma und war sechs Monate gelähmt. Das Comeback gelang nicht, Moss musste seinen Lebensunterhalt verdienen und wurde Immobilienmakler.

Im Jahr 2000 mit dem Ehrentitel Sir ausgezeichnet, stieg Moss aber bis ins Alter von 81 Jahren bei Legendenrennen in Rennautos. Anfang des Jahres 2018 zog er sich nach langer Krankheit aus dem öffentlichen Leben zurück, am Sonntag hörte sein Herz zu schlagen auf. "Er starb, wie er gelebt hat: wundervoll aussehend", sagte seine Ehefrau Susie dem "Daily Mirror".

(Apa/fin)

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