Börsencrash

Dirk Müller: „Die Börse lehrt, man kann nie sicher sein“

Dirk Müller: „Es würde mich extrem wundern, wenn es das schon gewesen ist.“
Dirk Müller: „Es würde mich extrem wundern, wenn es das schon gewesen ist.“imago/Future Image
  • Drucken

Geschlossene Börsen oder eine Hyperinflation? Finanzexperte Dirk Müller hält das als Folge des Coronavirus durchaus für möglich. Auch zusammenbrechende Unternehmen und Bankpleiten seien denkbar.

Die Presse: Vom jüngsten Einbruch an den Börsen waren Sie nicht überrascht. Warum?

Dirk Müller: Das Coronavirus hatte kaum jemand auf dem Schirm. Aber ich kenne niemanden, der sich mit den Finanzmärkten auseinandersetzt und sich nicht gefragt hat, wie lange wir den Ritt auf dem Vulkan noch mitmachen. Die Frage war eher, wann es zu einer größeren Bereinigung kommt. Nach einem Aufschwung ist das aber normal. Aufgrund der Fallhöhe, die die Notenbanken erzeugt haben, war jedoch klar, dass der Einbruch heftiger ablaufen würde.

Wann haben Sie mit einem Crash gerechnet?

Ich war mir mit vielen einig, dass die gefährlichste Phase 2020/2021 ist. Ich habe aber erwartet, dass es sich um die Trump-Wahl oder kurz danach abspielt. Wobei ich auch sagen muss: Niemand kann einen Crash vorhersagen. Man kann Dinge oder Spannungen nur beschreiben. Wir haben im Spätjahr 2018 gesehen, dass die Börsen nach unten gingen und die großen Investoren immer nervöser wurden. Bereits ab Frühjahr 2018 haben sie die Aktienmärkte verlassen und sind nicht mehr zurückgekehrt. Seither ziehen sie die kleinen Investoren rein und verkaufen denen die Aktien. Oder sie bringen die Unternehmen dazu, per Aktienrückkauf den Kurs zu stabilisieren. Deshalb haben wir gesehen, dass sich etwas zusammenbraut.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.