Jede Woche fragen wir hier dieselben drei jungen, mitten aus ihren Karrieren gerissenen Wiener Kunstschaffenden, wie es ihnen in der Selbstisolation geht.
Arthur Arbesser (37), Modeschöpfer, Mailand. Es ist schon wieder so, als wäre ganz wenig Zeit zwischen unseren Telefonaten vergangen. Andererseits – wenn eine Party lustig gewesen ist, vergeht sie auch schnell. Die Woche kann also nicht ganz so schlecht gewesen sein. Das hängt wohl mit einem neuen Projekt zusammen, auf das ich mich voll konzentriert habe. Ich werde die Kostüme für das Ballett „Der Schneesturm“ nach einer Kurzgeschichte von Alexander Puschkin an der Bayerischen Staatsoper in München entwerfen, die Uraufführung mit der Musik von Lorenz Dangel ist für den 16. April 2021 geplant.
Ergeben hat sich das über den Choreografen Andrey Kaydanovskiy, den ich bei unserer Zusammenarbeit fürs Neujahrskonzert 2019 kennengelernt habe. Wir waren damals danach mit dem Bundespräsidenten zu Mittag essen, das war schon alles ein Erlebnis. Seither sind wir befreundet. Jetzt freue ich mich sehr auf diese neue Zusammenarbeit, mir hat es schon großen Spaß gemacht, für das Ballett zu arbeiten. Ich empfinde einen tiefen Respekt den Tänzern gegenüber wegen dieser unglaublichen Disziplin, die sie in ihre Arbeit stecken. Tänzer sind extrem inspirierend, und es ist natürlich eine Freude, sie anzuziehen. Eine wunderschöne Aufgabe also. Und sie erfüllt ideal meinen Plan, jedes Jahr ein Projekt zu haben, das nicht mit dem Modezeitplan zu tun hat, das einem das Oxygen im Hirn sichert, um nicht im Strudel des Business unterzugehen, das sich so unglaublich wichtig nimmt.