Trump sei "der gefährlichste Präsident in der jüngeren Geschichte“, so Sanders - gegen ihn demonstrieren Joe Biden und er nun Einigkeit. In Wisconsin kann Biden einen Erfolg verbuchen.
Der ehemalige US-Vizepräsident Joe Biden kann im US-Präsidentschaftswahlkampf auf die Unterstützung seines demokratischen Parteikollegen Bernie Sanders zählen. Der vor allem bei jungen linken Parteimitgliedern beliebte 78-jährige Senator Sanders hatte vergangene Woche im Vorwahlkampf aufgegeben und damit den Weg für eine Nominierung des 77-jährigen Biden freigemacht, sich allerdings bisher nicht offiziell hinter Biden gestellt.
Am Montag erklärte er nun, er unterstütze Bidens Kandidatur. Er tue dies, damit US-Präsident Donald Trump bei der Wahl im November geschlagen werden könne. Trump sei "der gefährlichste Präsident in der jüngeren Geschichte" der USA, sagte Sanders bei einer Online-Wahlkampfveranstaltung.
Auch Biden kam seinem ehemaligen Rivalen Sanders entgegen und erklärte, Sanders sei "die stärkste Stimme für ein faires und gerechteres Amerika". Er werde Sanders brauche, "nicht nur um den Wahlkampf zu gewinnen, sondern um zu regieren." Der 77-jährige Biden ist ein Vertreter der gemäßigten, eher älteren Parteimitglieder, die sich mit den Anhängern des 78-jährigen Sanders in den vergangenen Wochen mitunter erbitterte Flügelkämpfe geliefert haben.
Corona verdrängt den US-Vorwahlkampf
Biden ist damit der einzige verbliebene Bewerber der Partei. Am Dienstag konnte Biden dennoch einen symbolischen Sieg verbuchen: Er hat die Vorwahl im Staat Wisconsin für sich entschieden.
Trotz der Corona-Epidemie in den USA hatten Wähler am Dienstag vergangener Woche darüber abgestimmt, wer für die Demokraten gegen Präsident Donald Trump antreten soll. "Wir sprechen oft von den Opfern, die die Amerikaner für den Schutz unserer Freiheiten bringen - dazu gehört auch, dass sie ihr Leben aufs Spiel setzen. Wir haben diesen amerikanischen Geist letzte Woche in Wisconsin gesehen", sagte Biden nach Bekanntgabe der Ergebnisse in einer auf Twitter veröffentlichten Video-Botschaft. Aber: "So weit hätte es nie kommen dürfen. Niemand sollte jemals zwischen seiner Gesundheit und unserer Demokratie wählen müssen", sagte er weiter. Sowohl Biden als auch Sanders hatten die Durchführung der Wahl wegen des Gesundheitsrisikos abgelehnt.
Inzwischen sind in den USA wegen der Coronavirus-Pandemie alle Wahlkampfveranstaltungen ausgesetzt. Auch in den Medien spielt die Abstimmung gegenwärtig kaum noch eine Rolle. Der formelle Nominierungsparteitag der Demokraten findet wegen der Virus-Krise erst im August statt. Ursprünglich war er für Juli geplant. Für die Republikaner gilt der 73-jährige Trump als Kandidat.
(apa/red.)