Betreuungskosten

Warum Privatschulen an Schulgeldern festhalten

Konfessionelle Privatschulen halten mitunter an Schulgeldern fest, um laufende Kosten zu decken. Das sorgt bei manchen Eltern für Unmut.
Konfessionelle Privatschulen halten mitunter an Schulgeldern fest, um laufende Kosten zu decken. Das sorgt bei manchen Eltern für Unmut.(c) imago images/photothek (Florian Gaertner/photothek.net via www.imago-images.de)
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Die katholischen Privatschulen heben trotz Corona-Krise weiterhin Schulgelder ein. Das ruft mancherorts Unmut hervor. Für Privatschulen in freier Trägerschaft geht es indes um die wirtschaftliche Existenz.

Seit 16. März stellt das Coronavirus nun schon das heimische Schulwesen auf den Kopf [premium]. Der gewohnte Unterricht vor Ort entfällt seither. Doch die Frage, ob Schulgelder und Elternbeiträge weiterhin fällig sind, sorgt insbesondere an Privatschulen für Verwirrung. Das Bildungsministerium versuchte bereits Anfang des Monats, eine (erste) Antwort zu geben. So werden an Bundesschulen seit 1. April keine Beiträge für Nachmittagsbetreuung und Verpflegung eingehoben. Ländern und Gemeinden, die oftmals als Schulträger agieren, hat das Ministerium empfohlen, „ebenfalls gänzlich auf die Einhebung von Beiträgen zu verzichten“. Aufgrund der Situation und der Tatsache, dass die Betreuung der Schüler „in erster Linie“ zu Hause erfolge, wolle man die Beiträge bis zum Zeitpunkt einer Rückkehr in den Normalbetrieb aussetzen.

Keine Empfehlung gab es allerdings für die Privatschulen, die in Österreich immerhin von rund 75.000 und damit zehn Prozent aller Schüler besucht werden. Die 60 katholischen Schulerhalter entscheiden eigenständig über die Höhe der Beiträge während der Schließungen. Die Erzdiözese Wien ist mit 25 Einrichtungen und rund 7000 Kindern der größte Träger der konfessionellen Privatschulen. Pro Kind und Monat verlangt man dort rund 200 Euro an Schulgeld. Die Kosten für Nachmittagsbetreuung, Schuluniform oder Exkursionen sind dabei noch nicht eingerechnet. 

Der Großteil der kirchlichen Träger habe infolge der Krise die Höhe der Beiträge reduziert, hieß es von Andrea Pinz, Leiterin des erzbischöflichen Amts für Schule und Bildung, bereits Anfang April. Per Elternbrief informierte auch die Erzdiözese Wien darüber, dass die April-Beiträge für Hort und Nachmittagsbetreuung gänzlich erlassen würden. Das Schulgeld allerdings „bleibt in voller Höhe aufrecht“, hieß es im Brief, der der „Presse“ vorliegt.

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