Leitartikel

Jetzt stecken wir endgültig in der neuen Weltwirtschaftskrise

Arbeitslose 1930/33, Strassenbau
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Die Rezession wird tief, die wirtschaftliche „Auferstehung“ eine Herkules-Aufgabe. Diese sollte man nicht mit ideologischer Überfrachtung behindern.

Nach der jüngsten Prognose des Internationalen Währungsfonds wird es Zeit, die letzten Reste noch vorhandener Illusionen abzulegen: Wir stehen gerade am Beginn einer Wirtschaftskrise, wie sie die meisten von uns (also alle unter 90 Jahren) noch nicht erlebt haben. Wir hoffen, dass die umfangreichen Stützungsmaßnahmen von Regierungen und Notenbanken reichen, um einen totalen wirtschaftlichen und sozialen Absturz à la Dreißigerjahre zu verhindern. Aber wir wissen unterdessen auch, dass es kein kurzer Alptraum mit anschließender schneller Erholung wird. Denn, das sagt der IWF selbst, das Prognoserisiko zeigt eher abwärts. Soll heißen: Die Horrorprognose ist eher noch optimistisch, es kann auch deutlich dicker kommen.

Wir werden also sehr hohe Arbeitslosenraten sehen, vor allem dort, wo (zeitlich allerdings nicht unbegrenzt mögliche) Abfederungen à la Kurzarbeit nicht großflächig eingesetzt werden. Das wird die Sozialnetze zum Zerreißen spannen. Wir werden eine nie dagewesene Insolvenzwelle erleben, die vor allem die mittelständische Wirtschaft schwer belasten wird. Und wenn das Ganze dann vorbei ist, fangen die Probleme erst richtig an: Dann wird sehr viel umlaufendes Geld auf ein sehr verknapptes Warenangebot treffen, was entsprechende Auswirkungen auf die Preisbildung hat.

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