Deutschland

IS-Terrorverdächtige in Nordrhein-Westfalen festgenommen

Fünf Terrorverdächtige sollen auf Geheiß von IS-Anführern Anschläge gegen zwei US-Luftwaffenstützpunkte in Deutschland geplant haben.

In Nordrhein-Westfalen sind fünf mutmaßliche Mitglieder der Extremisten-Miliz "Islamischer Staat" wegen Terrorverdachts festgenommen worden. Es handele sich um Tadschiken, die als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen seien, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul am Mittwoch in Düsseldorf. Ihnen werde vorgeworfen, auf Geheiß von IS-Anführern Anschläge gegen zwei US-Luftwaffenstützpunkte in Deutschland geplant zu haben. Außerdem hätten sie einen Menschen ermorden wollen, der sich aus ihrer Sicht islamkritisch geäußert habe. Die Stützpunkte und der mutmaßliche Islamkritiker seien bereits ausgekundschaftet worden. Ein Anschlag habe aber nicht unmittelbar bevorgestanden.

Die Verdächtigen hätten sich bereits Schusswaffen und Munition besorgt, berichtete Reul. Einer habe über Anleitungen über die Herstellung von Sprengsätzen verfügt. "Das zeigt, dass es diesen Beschuldigten sehr ernst war mit ihren Anschlägen." Sie seien aber über Monate beobachtet worden. Bei den Festnahmen, die unter anderem Solingen, Neuss, Essen und Wuppertal stattfanden, seien 350 Polizisten im Einsatz gewesen.

Die Verdächtigen sollten noch im Tagesverlauf dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden, der über die Untersuchungshaft entscheidet. Die Festgenommenen sollen sich dem Generalbundesanwalt zufolge im Januar 2019 der Extremisten-Organisation IS angeschlossen und in Deutschland eine Terrorzelle gegründet haben. Das Ziel der Beschuldigten sei es zunächst gewesen, nach Tadschikistan zu reisen und dort im Rahmen des bewaffneten Dschihad gegen die Regierung zu kämpfen. Davon hätten sie aber Abstand genommen und statt dessen Anschläge in Deutschland gegen Einrichtungen von US-Streitkräften oder auch Einzelpersonen geplant. Sie hatten dabei nach Angaben des Bundesanwaltschaft Kontakt mit zwei hochrangigen IS-Führungsmitgliedern in Syrien und Afghanistan und von ihnen entsprechende Anweisungen erhalten.

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