Gerichte im Krisenmodus: Angeklagte vor der Videokamera

Grundausstattung in der Krise: Desinfektionsmittel, Wischtücher, Visiere. So sind derzeit Gerichtssäle bestückt.
Grundausstattung in der Krise: Desinfektionsmittel, Wischtücher, Visiere. So sind derzeit Gerichtssäle bestückt.Manfred Seeh
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Die meisten Gerichtsprozesse werden derzeit Corona-bedingt verschoben. U-Häftlinge haben aber Anspruch auf baldige Verhandlungen. Daher probiert es die Justiz mit Videokonferenzen.

Die Richterin wirkt leicht genervt. Auf der Stirn trägt sie eine Halterung, an der ein Plexiglas-Visier angebracht ist. Zusätzlich sitzt sie hinter einer Plexiglasscheibe. Dabei ist die Angeklagte, eine junge Slowakin, gar nicht im Saal. Sie sitzt im Gefängnis. In U-Haft. Und wird per Video zugeschaltet.

Viel sieht man von der 22-Jährigen nicht. Schon gar nicht ihre Mimik. Sitzt sie doch mit Mund-Nasen-Schutzmaske vor der Kamera. Blaue Handschuhe trägt sie auch noch. Die Szene wirkt verstörend. Ein „richtiger“ Prozess sieht anders aus. Das Setting erinnert eher an eine Quarantänestation, als an ein Gericht.

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