Tennis: „Was ist mit dem Doppel?“

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„Zehn Gebote“, offene Fragen und Kritik begleiten die Szene nach Koglers Ankündigungen.

Wien. Auf Weltklasse-Niveau wird 2020 wohl nicht mehr Tennis gespielt. Zu international ist die Profi-Tour organisiert, auch wenn vor leeren Rängen aufgeschlagen werden soll, müssten Reisebeschränkungen rund um den Globus alsbald wieder aufgehoben werden.

Auf Hobby-Level ist Tennis in der Coronakrise hingegen privilegiert. Mit 1. Mai dürfen die Anlagen für den Breitensport in Österreich wieder öffnen, erklärte Sportminister Werner Kogler. Wie der Betrieb auf den rund 6000 Tennisplätzen hierzulande dann aber aussehen soll, ist offen.

Eigene Bälle markieren

Zwar wurde auf ein von etennis.at erarbeitetes „Zehn-Punkte-Fazit“ verwiesen, darunter Vorschläge wie eigene Bälle für jeden Spieler zu verwenden (obwohl das Übertragungsrisiko mit den Filzkugeln äußerst gering ist) oder auf den obligatorischen Handshake zu verzichten – ein verschmerzbarer Kulturbruch. Tenor: Das Problem ist nicht das Spiel an sich, sondern das Bier danach. Bei der Frage nach den konkreten Maßnahmen hat die Regierung den Ball aber an den Tennisverband (ÖTV), mit 170.000 Mitgliedern und 1600 Vereinen der zweitgrößte Sportverband des Landes, weitergespielt.

Dort wird nun beraten, um Rechtssicherheit zu haben, wenn am 1. Mai die Tennisplätze gestürmt werden. Allein Wien zählt 70 Tennisvereine (und kommerzielle Anlagen). Die Reaktion beim Wiener Verband WTV auf die Öffnung fiel zwiegespalten aus. Vieles blieb offen, sagt Präsident Christian Barkmann. „Was ist mit dem Doppel? Dürfen wir duschen? Gibt es Kantinenbetrieb? Dürfen wir Kinderkurse abhalten? Gibt es Maskenpflicht?“ Nur eines ist klar: Die Wiener Mannschaftsmeisterschaft 2020 wird nicht wie geplant am 1. Mai anheben.

(joe)

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