Mittelmeer

Krise auf Rettungsschiff "Alan Kurdi": Migranten an Land gebracht

APA/AFP/sea-eye.org/CEDRIC FETTO
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Ein Mann versuchte sich da Leben zu nehmen, ein anderer hat sich verletzt. Wegen der Coronakrise wollen Italien und Malta keine Migranten an Land lassen.

Auf dem blockierten deutschen Rettungsschiff "Alan Kurdi" vor Sizilien verzweifeln die Migranten nach Angaben der Hilfsorganisation Sea-Eye zunehmend. Ein Mann habe versucht, sich das Leben zu nehmen, teilte die Organisation am Donnerstag mit. Ein weiterer habe sich selbst verletzt. Die italienische Küstenwache habe deshalb drei von insgesamt 149 Geflüchteten in Sicherheit gebracht.

Das Schiff liegt vor der Stadt Palermo. Eigentlich sollen die Menschen wegen der Corona-Pandemie auf ein größeres Schiff in Quarantäne kommen. Bisher ist jedoch unbekannt, wann das geschehen soll. Italien und Malta haben erklärt, dass sie keine Migranten an Land lassen könnten, weil diese nicht gesundheitlich versorgt werden könnten. Die Menschen legen meist im Bürgerkriegsland Libyen ab, wo ihnen in Lagern schwere Misshandlungen drohen.

Einsatzleiter Jan Ribbeck sagte: "Die Menschen werden seit zehn Tagen auf der "Alan Kurdi" festgehalten und sind total verzweifelt." Einige hätten während des Einsatzes der Küstenwache angedeutet, ins Wasser zu springen, um die italienischen Boote zu erreichen. "Sie ließen sich kaum beruhigen", sagte Ribbeck.

Vor der italienischen Insel Lampedusa wartet auch das spanische Rettungsschiff "Aita Mari" mit etwa drei Dutzend Migranten auf einen sicheren Hafen. Aus Gesundheitsgründen durften sieben Geflüchtete an Land: eine dreiköpfige Familie und vier Männer, wie die spanische Hilfsorganisation "Salvamento Marítimo Humanitario" auf Twitter mitteilte. Die "Aita Mari" hatte am Montag nach diesen Angaben vor Malta insgesamt 43 Menschen aus einem sinkenden Schlauchboot gerettet.

(APA/dpa)

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