Es soll ja Menschen geben, die im Home Office Zeit und Muße haben, über ihre Zukunft nachzudenken. Für sie ist diese Übung gedacht.
Eigentlich stammt die Gedankenübung aus der Tradition der Mitarbeitergespräche. Dabei soll die Führungskraft, wenn sie es gut macht, aus dem Mitarbeiter dessen Weiterentwicklungswünsche herauskitzeln. Aus der Logik heraus, dass man sich einen neuen Job sucht, wenn man sich im alten nicht mehr entwickeln kann. Laut Gallup sind „Mehr Wachstum und Chancen“ die Hauptgründe für einen Firmenwechsel, vor allem für Millennials.
Wer sagt denn, dass man auf ein Mitarbeitergespräch und eine weitblickende Führungskraft warten muss, um sich dieser Gedankenübung zu stellen? Allein funktioniert sie genauso gut. Hier sind die Fragen:
- Welche (beruflichen) Erfolge habe ich in letzter Zeit erzielt?
- Auf welche in meinem Leben bin ich besonders stolz?
- Welche Art von Anerkennung und Belohnung bedeutet mir im Job am meisten? Bekomme ich sie?
- Was kann ich in meiner Rolle erreichen? Will ich mehr erreichen? Wenn ja, wie?
- Bin ich in meiner jetzigen Rolle mehr in meinen Stärken oder in meinen Schwächen?
(Anm: Emotional gebundene, also zufriedene und loyale Mitarbeiter arbeiten im Lauf eines Tages vielmal so oft im Bereich ihrer Stärken als ihrer Schwächen. Emotional nicht Gebundene verbringen je etwa die Hälfte ihrer Zeit mit Stärken und mit Schwächen.) - Wie möchte ich meine Stärken in Zukunft nutzen?
- Welches Wissen und welche Fertigkeiten brauche ich, um dorthin zu gelangen?
- Wo bekomme ich sie her?
Welche Konsequenzen die Antworten haben, bleibt jedem selbst überlassen.