In den Armenvierteln wächst der Unmut gegen die Zwangsquarantäne.
Wien. Noch ist es in den unzähligen Armenvierteln der Welt, in den Favelas, Slums, Barrios und Townships an Rändern der großen Metropolen, relativ ruhig. Die Bewohner der Wellblechhütten, oft Großfamilien, harren zusammengepfercht aus, bewaffnete Sicherheitskräfte sorgen draußen auf den Straßen dafür, dass sie die wegen der Covid-19-Pandemie angeordnete Quarantäne einhalten.
Aber jeder Tag des Eingesperrtseins macht ihr Überleben schwieriger. Der Minimalverdienst der Taglöhner, mit dem sie ihre Familien ernähren, fällt weg. Lebensmittel oder medizinische Notversorgung von den klammen Staaten gibt es meistens keine. Mit der Not wächst auch oft die Wut. Und die Elendsquartiere können zu brodelnden Kochtöpfen werden, die in soziale Unruhen explodieren.