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Benkos 700-Millionen-Deal

The spread of the coronavirus disease (COVID-19) in Berlin
The spread of the coronavirus disease (COVID-19) in BerlinREUTERS
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Der Verkauf von 17 Galeria Karstadt Kaufhof-Geschäften kam gerade zur rechten Zeit.

Mitten in der Coronakrise verkauft der Tiroler Immo-Investor Rene Benko 17 deutsche Galeria Karstadt Kaufhof-Geschäfte um 700 Millionen Euro. Wie die „Presse“ Donnerstagabend aus involvierten Kreisen erfuhr, war der Deal am 27. März beim deutschen Bundeskartellamt angemeldet worden, fixiert war er bereits Wochen zuvor, zu einer Zeit also, als das ganze Ausmaß der Covid-19-Krise noch nicht absehbar war.

Käufer ist demnach ein von Apollo Global gemanagter Fonds. Die 17 von insgesamt 240 Standorten befinden sich allesamt in „mittelgroßen deutschen Städten“, heißt es. Signa habe für diese Objekte seit längerer Zeit nach einem Käufer gesucht. Die Signa von Benko kontrolliert die Kaufhof- und Karstadt-Filialen über ihren Immobilienarm Signa Retail und betreibt sie über ihren Einzelhandelszweig separat.

Schutzschirmverfahren beantragt

Der deutsche Handelsriese Galeria Karstadt Kaufhof mit mehr als 28.000 Beschäftigten suchte zuletzt Rettung in einem Schutzschirmverfahren. Ein solches bewahrt in Deutschland in die Krise geratene Unternehmen vor dem Zugriff der Gläubiger, ohne Insolvenzanmeldung. Dieses Verfahren erlaubt es etwa, Mietverträge rasch zu kündigen.

Der Generalbevollmächtigte von Galeria Karstadt Kaufhof, Arndt Geiwitz, sagte der „Süddeutschen Zeitung“ kürzlich: „Herr Benko wollte ursprünglich kein Schutzschirmverfahren. Er ist der größte Geschädigte bisher in dem Prozess. Er hat erst letzte Woche weitere 140 Millionen investiert, was andere in einer solchen Situation nicht getan hätten. Insgesamt beläuft sich sein Investment wohl auf über eine halbe Milliarde.“

Benko soll angekündigt haben, am Fortbestand des Unternehmens festzuhalten. Er soll auch bereit sein, künftig weiteres Kapital zur Verfügung zu stellen, hieß es in Medienberichten.

Gute Innenstadtlagen

Benko machte zuletzt vor allem mit Zukäufen von sich reden. Von einem Notverkauf Benkos könne nun aber keine Rede sein, meinen Branchenkenner. Derartige Geschäfte ziehen sich über Monate. Immer wieder trennte sich Signa von Immobilien, wie etwa zuletzt vom Austria Campus in Wien, der 2017 um kolportierte 500 Millionen Euro verkauft wurde. (Red./APA)

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