Luftschadstoff

Die Wiener Luft in der Coronakrise

Die Luftbelastung mit Stickstoffdioxid wird vermutlich auch in Wien während der Corona-Maßnahmen geringer ausfallen.
Die Luftbelastung mit Stickstoffdioxid wird vermutlich auch in Wien während der Corona-Maßnahmen geringer ausfallen.UIG via Getty Images
  • Drucken

Die Belastung durch Stickoxide aus dem Straßenverkehr wird in Wien mit neuer Technik gemessen – der momentane Ausnahmezustand liefert dabei interessante Daten.

Die Messstationen von Stefan Schreier sind in einem Dreieck um die inneren Wiener Bezirke angeordnet: Auf dem Arsenalturm in der Landstraße, der Universität für Bodenkultur (Boku) in Döbling und der Veterinärmedizinischen Universität in Floridsdorf steht jeweils ein Kasten aus Edelstahl, schwenkbar montiert und über ein Glasfaserkabel mit einem Wartungsraum verbunden. „In den Kästen befindet sich je ein Teleskop, das gestreutes Sonnenlicht über eine optische Linse fokussiert und über einen Lichtleiter in einen Spektrometer leitet“, erklärt der Umweltphysiker von der Boku seine Apparaturen. „Der Spektrometer spaltet das Licht in seine verschiedenen Wellenlängen auf, die dann vom Computer analysiert werden, um die in der Luft enthaltenen Schadstoffe zu berechnen.“

Kurzlebiges Abgas

Schreier interessiert sich besonders für Stickstoffdioxid, ein Gas mit der chemischen Formel NO2 (siehe Lexikon), das bei der Verbrennung fossiler Energieträger entsteht. „Dieses Gas ist einerseits selbst giftig, trägt aber auch zur Bildung von bodennahem Ozon bei, das im Sommer in der Stadt zum Problem werden kann. Vor allem ist es aber als Indikator für anthropogene Effekte, also die menschgemachte Luftverschmutzung sehr interessant, denn es hat eine Lebensdauer von nur wenigen Stunden. Man kann daher kurzfristige Veränderungen gut beobachten, wie etwa die Effekte des derzeit durch die Corona-Maßnahmen gedrosselten Verkehrs.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.