Umwelt

Eisblumen aus Kohlendioxid reinigen Abgase

CO2-Abscheidung ist eine Möglichkeit, bei Kohlekraftwerken oder anderen CO2-Schleudern Treibhausgase aus den
CO2-Abscheidung ist eine Möglichkeit, bei Kohlekraftwerken oder anderen CO2-Schleudern Treibhausgase aus den REUTERS
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Forscher der FH Vorarlberg speichern CO2 in Gashydraten, die wie Eisblumen an kalten Oberflächen wachsen. So schließen sie Kohlendioxid mit Hilfe von Wasserdampf im Feststoff ein.

„Heute ist CO2-Abscheidung weder in Österreich noch in Europa ein großes Thema“, erklärt Stefan Arzbacher vom Forschungszentrum Energie der FH Vorarlberg. „Aber ich bin überzeugt, dass es das in zehn Jahren sein wird, wenn der Druck, die Klimaziele zu erreichen, steigt.“ Unter CO2-Abscheidung versteht die Fachbranche, dass Kohlendioxid aus Abgasen herausgefiltert wird, um den CO2-Ausstoß in die Umwelt zu verringern. Das wäre etwa bei Kohlekraftwerken oder anderen CO2-Schleudern eine Möglichkeit, um diese Treibhausgase aus den Emissionen zu bekommen. Dann würden hauptsächlich Stickstoffverbindungen ausgestoßen.

Meeresboden und Permafrost

„Nur mit dem Ausbau von erneuerbaren Energien werden wir es nicht schaffen, die Klimaziele zu erreichen: CO2-Abscheidung wäre eine Möglichkeit, um fossile Energien CO2-frei zu nutzen“, sagt Arzbacher. Die Forscher entwickelten – gefördert von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG – eine Möglichkeit, CO2 aus Gasgemischen einzufangen und zu speichern. Und zwar in Gashydraten, wie sie in der Natur im Meeresboden oder Permafrostschichten vorkommen. „Gashydrate sind kristalline Strukturen, die aussehen wie Eis und in vielen Eigenschaften auch Eis ähnlich sind. Aber der große Unterschied ist, dass auf molekularer Größe Gase darin eingeschlossen sind“, erklärt Arzbacher. Wie in kleinen Käfigen sitzen in dem gefrorenen Wasser Gasmoleküle – beispielsweise CO2 oder Methan. „Man schätzt, dass mehr organischer Kohlenstoff in Form von Gashydraten in Meeressedimenten und Permafrostböden gespeichert ist, als die Menschheit bisher insgesamt auf der Welt verbrannt hat.“

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