Linux-Serie

Der Weg in eine neue PC-Welt

Nächste Woche: Erste Schritte mit Linux. Von Drucker bis Desktop-Icons.
Nächste Woche: Erste Schritte mit Linux. Von Drucker bis Desktop-Icons.(c) Lisa Ducret/picturedesk.com
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In diesem Teil der Linux-Serie bereiten wir final alles für den Einzug von Linux auf einem Windows-Rechner vor und installieren das Betriebssystem.

In den letzten zwei Wochen haben wir an dieser Stelle den Umzug von Windows auf Linux vorbereitet. Genauer gesagt, wie Linux und Windows harmonisch auf einem Rechner koexistieren können. In dieser Woche geht dieser Prozess in die finale Phase. Die Installation steht kurz bevor, sofern die Daten gesichert, Platz geschafft, die Festplatten partitioniert und die richtige Linux-Distribution auserkoren wurden. Einmal mehr sollte sichergestellt werden, dass der „Schnellstart“ (ab Windows 8) deaktiviert wurde. Ansonsten kann es zu Datenverlusten kommen, weil Windows die zwischenzeitlichen Änderungen an Dateien oder Partitionen nicht mitbekommen hat und von falschen Annahmen ausgeht. Zwar versucht Linux Mint Schreibzugriffe zu vermeiden, aber in Einzelfällen klappt das nicht.

Zum Installieren von Linux Mint, das an dieser Stelle für das erste Erkunden empfohlen wurde, kann eben jener USB-Stick verwendet werden. Ein letzter Schritt, bevor es an die Installation von Linux geht: Wie startet Windows? Es ist ein großer Unterschied, ob es klassisch (Legacy BIOS) oder per UEFI bootet. In der Suchzeile kann unter msinfo32.exe das Datenblatt des Rechners ausgelesen werden. Unter „Bios Modus“ ist dann entweder von UEFI oder von „Vorgängerversion“ die Rede. Je nachdem muss sichergestellt sein, dass Windows und Linux auf die selbe Art booten.

Zweigleisig ist nicht gleich verwerflich. Sobald das geklärt ist, kann es losgehen. Beim Live-System auf dem USB-Stick gibt es die Option „Install Linux Mint“. Dort kann Deutsch als Systemsprache ausgewählt werden. Im nächsten Schritt wird dann auch das Tastaturlayout noch einmal bestätigt. In weiterer Folge will das System wissen, ob es „Drittanbieterprogramme für Grafik- und WLAN-Geräte installieren soll“. Das ist primär für jene Nutzer gedacht, die auch in diesen Bereichen auf Open-Source-Software setzen wollen. Linux-Neulingen wird empfohlen, das Häkchen zu setzen und der Installation zuzustimmen.

Das Installationstool führt dann durch die nächsten Schritte. Erscheint ein Feld mit der Anweisung „Turn off Secure Boot“, sollte man dieser Folge leisten − außer es ist eine Nvidia-Grafikkarte im Einsatz. Dann ist die Erstellung des Einmalpassworts empfehlenswert. Und in diesem Fall auch das Aufschreiben, denn einzelne Teile davon werden noch einmal notwendig und abgefragt. Sollte nun bei „Installationsart“ nicht vorgeschlagen werden, Linux neben Windows zu installieren, sollte die Installation abgebrochen werden. Die Partition wurde dann nicht gefunden und der Windows-Installation droht Schaden. Dasselbe gilt, wenn „Festplatte löschen und Linux installieren“ erscheint. Ein Schieberegler zur Platzverteilung sollte ebenfalls nicht auftauchen.

Fast fertig. Wenn das nicht der Fall ist, kann das System installiert werden. Sofern in den nächsten Schritten auch nicht von löschen oder Partitionen verkleinern die Rede ist, kann man den Anweisungen einfach folgen. Nutzername und Passwort sind Pflicht und werden später noch gebraucht. Erscheint „Installation abgeschlossen“, kann nach erneuter Meldung der Stick entfernt werden und Enter gedrückt werden. Beim neuerlichen Start des Geräts erscheint eine formlose schwarze Seite, die zwischen beiden Systemen auswählen lässt, danach folgt die Passwortabfrage. Zur Begrüßung taucht das „Willkommen“-Startfenster auf. Glückwunsch, Linux und Windows sind zugleich auf dem Rechner. 

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.04.2020)

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