Ein Mann ging mit Kopfweh und Schwindel zum Arzt. Der schickte ihn zum MRT. Dass er den Befund mit Tumorverdacht nicht besprechen konnte, war Fehler des Patienten.
Wien. Ärzte müssen ihre Patienten über mögliche Gefahren und schädliche Folgen einer Behandlung oder deren Unterlassung aufklären. Das steht fest, denn es ist der Kern der ärztlichen Aufklärungspflicht. Aber was gilt, wenn ein Gespräch zu dem Thema erst gar nicht zustande kommt? Darüber hatte nun der Oberste Gerichtshof (OGH) zu entscheiden, in einem Fall, der medizinisch alles andere als harmlos war.
Der spätere Kläger fühlte sich an einem Frühlingsmorgen 2012 kraftlos, hatte Kopfschmerzen und verspürte Unwohlsein und Schwindel. Er ging deshalb zu seinem praktischen Arzt. Weil das Gefühl, angeschlagen zu sein, auch schon zuvor immer wieder aufgetreten war, ließ der Arzt ein großes Blutbild machen und schickte den 31-Jährigen zu einer MRT-Untersuchung des Kopfes.