Abstand halten in den Schulklassen ist schon räumlich schwer möglich.
Unterricht als Infektionsrisiko

Der Fahrplan zur Schulöffnung

Vieles spricht gegen die Öffnung der Schulen, es gibt aber auch gewichtige Gründe dafür. Vermutlich werden als Erstes die vierten Klassen in die Schulen zurückkehren.

Wien. Österreich kehrt Schritt für Schritt zur Normalität zurück: Die kleinen Geschäfte haben schon geöffnet, die großen folgen am 2. Mai. Ab Anfang Mai darf man bestimmte Sportarten wieder betreiben, ab Mitte Mai dürfen die Museen wieder öffnen und Theater proben. Auch an eine schrittweise Öffnung der Gastronomie wird schon gedacht. Und die Schulen? In diesem wichtigen Bereich ist die Entscheidung, wie es weitergehen soll, noch nicht gefallen. Und das hat vielfältige Gründe:

1 Welche Probleme stellen sich bei der Öffnung der Schulen?

Es gibt große Bedenken, dass gerade eine Öffnung der Schulen zu einem Neuausbruch der Infektion führen könnte. Der Grund: In anderen Bereichen erfolgt die Öffnung mit Auflagen: Abstände müssen eingehalten, Schutzmaßnahmen befolgt werden. In den Schulen ist das schwer möglich. Zum einen, weil bei Kindern die Aufforderung, Distanz zu halten, nur schwer durchsetzbar ist. Zum anderen, weil die Voraussetzungen gar nicht gegeben sind: Im Handel gibt es die Regel, dass pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche nur ein Kunde das Geschäft betreten darf. Umgelegt auf Schulen wäre da nicht einmal ein Kleingruppenunterricht in den Klassen möglich. Selbst ein Ein-Meter-Abstand ist in den meisten Klassen im Unterricht nicht möglich. Noch weniger funktioniert das in den Pausen. Und auch der Schulweg ist da ein Problem: In den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt es zwangsläufig zu engeren Kontakten.

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