Die geschlossenen Schulen lenken den Blick auf bestehende Probleme – von ungleicher Lastenverteilung bei Eltern und Lehrern bis hin zum Föderalismus.
Fünf Wochen sind geschafft. So lange werden Kinder bereits von ihren Eltern zwischen Telefonkonferenz und Herd beschult, von Treffen mit ihren Freunden abgehalten und nicht ins Fußballtraining geschickt. Die Situation wird zunehmend schwieriger für viele Familien und insbesondere für Alleinerzieher(innen). Der Druck nimmt vorsichtig, aber spürbar zu: Die Schulen sollen wieder öffnen!
In Dänemark ist das bereits passiert. In Deutschland wird die Wiedereröffnung in manchen Bundesländern für einen Teil der Schüler Ende April vollzogen. Und in Österreich will man voraussichtlich in dieser Woche zumindest den Fahrplan verkünden. Noch ist alles offen (einmal abgesehen von der Rückkehr der Maturanten am 4. Mai). Empfehlungen und Zurufe von Experten hat es genügend gegeben – von Virologen, die mit Blick auf Covid-19 vor zu raschen Lockerungen warnten, von Public-Health-Spezialisten, die bereits von „unverzeihlichen“ Verletzungen der Kinderseele durch Isolation sprachen, und von Bildungswissenschaftlern, die über die pädagogischen Konsequenzen langer Schulschließungen offenbar selbst noch heftig diskutieren. Es wird schlussendlich eine schwierige politische Abwägung sein.