Behandlungserfolg

Erstmals in Österreich ist ein Corona-Patient dank Blutplasma-Spende genesen

Cruz, an ER technician at Valley Medical Center in Renton, donates convalescent plasma at Bloodworks Northwest for an experimental treatment study during the coronavirus disease (COVID-19) outbreak in Seattle
Cruz, an ER technician at Valley Medical Center in Renton, donates convalescent plasma at Bloodworks Northwest for an experimental treatment study during the coronavirus disease (COVID-19) outbreak in SeattleREUTERS
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Ein 36-jähriger steirischer Patient konnte wegen eines Immundefekts keine eigenen Antikörper bilden. Mit dem Blutplasma eines geheilten Patienten konnte er erfolgreich behandelt werden.

In Österreich ist erstmals ein mit Blutplasma eines geheilten Covid-19-Patienten behandelter Patient wieder vom Coronavirus genesen. Das berichtet die "Kleine Zeitung" laut Vorausmeldung in ihrer Montagausgabe. Der 36-jährige Steirer ist demnach nach einem Monat Krankheit aus der Intensivbehandlung auf die Normalstation verlegt worden und bereits drei Mal negativ auf SARS-Cov-2 getestet worden.

Der Mann aus dem Murtal leidet laut dem Bericht an einem angeborenen Immundefekt: Er kann keine spezifischen Antikörper bilden. Vier Wochen habe er an hohem Fieber gelitten, zudem hatte er Entzündungen in der Lunge und Atemnot. Nach Verlegungen aus anderen Krankenhäusern wurde bei dem Patienten am LKH-Universitätsklinikum Graz eine Therapie mit dem sogenannten Rekonvaleszenten-Plasma durchgeführt. Auch an Kliniken in Tirol und Salzburg werden an Covid-19 Erkrankte mit Plasma von Genesenen behandelt - nach Angabe seiner Ärzte ist der steirische Patient aber der erste in Österreich, der nach der Therapie genesen ist.

Bereits Genesene folgten Spendenaufruf

Wie die „Kleine Zeitung“ berichtet, hatte sich die Familie des Patienten mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit gewandt: Menschen, die bereits an Covid-19 erkrankt und wieder genesen waren, wurden aufgerufen, Blutplasma zu spenden. „Es gibt zum Glück unter den Covid-Genesenen eine sehr große Bereitschaft zu helfen“, wird Robert Krause, Infektionsspezialist am Uniklinikum, zitiert. Am 10. April sei das Plasma verabreicht worden, vier Tage später konnte der 36-Jährige auf die Normalstation verlegt werden. Auch ein zweiter Patient, der mittlerweile in Graz mit Rekonvaleszentenplasma behandelt wurde, sei auf dem Weg der Besserung, berichtet die Zeitung. Ein dritter Patient werde auf die Therapie vorbereitet.

(APA/Red.)

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