Quergeschrieben

Ischgl ist immer und überall, mitunter auch in Festspielhäusern

Ein Meter Abstand auf der Bühne und im Publikum: Wie das gehen soll? Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek vertraut auf die Fantasie der Kunstschaffenden.

Nachdem sie in verunglückten Antrittsinterviews Peter Handke mangelnde Literaturnobelpreiswürdigkeit attestiert und über die Fadesse von Bob-Dylan-Konzertengeplauscht hatte, übte Ulrike Lunacek ihren Beruf als Kulturstaatssekretärin zwecks Umgehung weiterer Fettnäpfchen vornehmlich schweigend aus.

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Vergangenen Freitag allerdings sprach sie derart enthusiasmiert von Trainieren, Trainings und Trainern, dass kurz der Verdacht aufkeimte, man sei irrtümlich in der ORF-Übertragung einer Sport-Pressekonferenz gelandet. Gemeinsam mit Vizekanzler Werner Kogler, der neben dem Sport- auch das Kulturministerium führt, skizzierte sie den Kulturfahrplan für die nächsten Wochen. Kogler betonte, man wolle sich als Ermöglicher und nicht als Verhinderer sehen. Klingt in volatilen Pandemiezeiten ebenso ambitioniert wie aussichtslos. Die Kulturstaatssekretärin wiederum eröffnete ihre Ausführungen mit der aus Binsen gestrickten Erkenntnis von „dem bekannten Künstler“ (©Lunacek) Jeff Koons, dass Kunst eine Konstante sei, die uns alle verbinde. Bingo. Doch was Corona derzeit trennt, kann auch die Kunst nicht mir nix, dir nix verbinden. Dass sie schon ab Mitte Mai aufsperren dürften, kam für viele (Bundes-)Museen allzu überraschend. Sie wollen erst ab Juli öffnen, weil a) viele Mitarbeiter bis dahin kurzarbeiten und b) der Lockdown zu Renovierungs- und Instandhaltungsarbeiten genutzt wird.

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