Rückschlag

Kapsch TrafficCom will trotz operativer Verluste Dividende zahlen

Georg Kapsch will Dividende, "sofern rechtlich zulässig"
Georg Kapsch will Dividende, "sofern rechtlich zulässig"REUTERS
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Einmaleffekte von 39 Millionen Euro vermasseln dem Mautsystemeanbieter die Bilanz. Eine Gewinnausschüttung ist - sofern rechtlich zulässig - eingeplant.

Nach vorläufigen Finanzzahlen kam das börsenotierte Unternehmen des IV-Präsidenten Georg Kapsch im Geschäftsjahr 2019/20 auf einen Umsatz von 731 Millionen Euro und bliebt damit unter den Erwartungen. Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit ("EBIT") wird voraussichtlich rund minus 38 Millionen Euro betragen. Exklusive Einmaleffekte in Höhe von minus 39 Millionen Euro wäre das EBIT voraussichtlich knapp positiv.

Die Einmaleffekte umfassen: Wertberichtigungen aufgrund aktualisierter Einschätzungen zum weiteren Geschäftsverlauf in Sambia (minus 27 Millionen Euro), Abschreibungen aufgrund der vorzeitigen Beendigung der Projekte zur deutschen Infrastrukturabgabe (minus 7 Millionen Euro) sowie Aufwendungen in Zusammenhang mit der Beendigung der Aktivitäten der Konzerngesellschaft Streetline (minus 3 Millionen Euro) und dem Ende des Mautprojekts in Tschechien (minus 2 Millionen Euro). Sonstige Einmaleffekte (netto) werden voraussichtlich rund minus eine Millionen Euro betragen.

Operativ führten erhebliche Mehraufwände bei der anspruchsvollen Implementierung von neuen Software-Lösungen in bestehende Kundensysteme zu signifikanten Kostenüberschreitungen.

Die negative Aktienkursentwicklung eines finanziellen Vermögenswerts (15,4-prozentige Beteiligung an Q-Free ASA, Norwegen) schlug sich mit rund minus 6 Millionen Euro im Finanzergebnis nieder. Zudem führten Wechselkursturbulenzen gegen Ende des Geschäftsjahres zu (fast ausschließlich nicht realisierten) Wechselkursverlusten von voraussichtlich rund 9 Millionen Euro.

Aufgrund des schwachen Periodenergebnisses und „sofern rechtlich zulässig“, wie es in einer Aussendung heißt, beabsichtigt der Vorstand der Hauptversammlung eine reduzierte Dividende von voraussichtlich 25 Cent je Aktie vorzuschlagen. Im Vorjahr waren 1,50 Euro je Anteilsschein ausgeschüttet worden.

Für das Geschäftsjahr 2020/21 erwartet das Management wieder ein deutlich positives EBIT. Ein konkreter Ausblick ist aber angesichts der aktuellen globalen Lage (SARS-CoV-2) bis auf Weiteres nicht möglich.

Die finalen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2019/20 werden am 16. Juni veröffentlicht.

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