Diese Malerin hat noch nie als Opfer getaugt

Die lang erwartete Retrospektive auf die Barockmalerin Artemisia Gentileschi ist verschoben. Es trösten neue Bücher.

Gut zwei Wochen wäre sie jetzt bereits geöffnet gewesen, wären die Besucher Schlange gestanden vor der National Gallery in London: Die erste große Einzelausstellung der berühmtesten Alten Meisterin, Artemisia Gentileschi, in Großbritannien hat einiges an Spektakel, Erkenntnis, vor allem aber auch längst überfällige Wertschätzung und Kanonisierung versprochen. „Was für ein grausamer Scherz: Ihr ganzes Leben lang angegriffen und um die Ehre gebracht, für Jahrhunderte vergessen, dann von Kunsthistoriker-Snobs zugunsten ihres Vaters gedemütigt, wurde diese größte, revolutionärste Künstlerin der Vormoderne jetzt ein kulturelles Opfer des Coronavirus“, so schrieb sich im „Guardian“ Kunstkritiker Jonathan Jones unlängst seinen Frust von der Seele. Verständlich,

veröffentlichte er doch kurz vor der großen Ausstellung, die 30 der 50 erhaltenen Gemälde Artemisias versammelt hätte und jetzt auf unbestimmte Zeit verschoben werden musste, seine eigene Artemisia-Biografie.

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