Kriegsgedenken

Japans Regierungschef opfert für umstrittenen Yasukuni-Schrein

 Ministerpräsident Shinzo Abe pilgert heuer nicht zum Kriegsschrein Yasukuni
Ministerpräsident Shinzo Abe pilgert heuer nicht zum Kriegsschrein Yasukuni imago images/AFLO
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Ministerpräsident Shinzo Abe pilgert heuer nicht zum Kriegsschrein Yasukuni, in dem auch verurteilter und hingerichteter Kriegsverbrecher gedacht wird.

Japans rechtskonservativer Ministerpräsident Shinzo Abe hat dem umstrittenen Kriegsschrein Yasukuni in Tokio eine Opfergabe zukommen lassen. Von einem Pilgergang zum zweitägigen Frühjahrsfest des Shinto-Heiligtums sah Abe am Dienstag aber ab, wie lokale Medien meldeten.

Angesichts des von ihm ausgerufenen Notstands für Tokio wegen des Coronavirus wollte erstmals auch eine Gruppe konservativer Politiker auf ihren seit 1981 üblichen Besuch des Schreins verzichten, hieß es. In dem Schrein wird der in Kriegen für das japanische Kaiserreich Gestorbenen gedacht - unter ihnen sind auch verurteilte und hingerichtete Kriegsverbrecher. Abe hatte den Schrein zuletzt im Dezember 2013 besucht und damit damals scharfe Kritik ausgelöst. Seither beließ es der Rechtskonservative bei Opfergaben.

Besuche japanischer Politiker und Opfergaben im Yasukuni-Schrein in Tokio lösten in der Vergangenheit immer wieder Spannungen mit China sowie Südkorea aus, gegen die Japans Aggressionen im Zweiten Weltkrieg gerichtet waren. Die Beziehungen zu China haben sich jedoch zuletzt verbessert. Die Beziehungen zum Nachbarn Südkorea sind indessen weiter stark belastet. Hintergrund ist ein Disput über die Entschädigung koreanischer Zwangsarbeiter während Japans Kolonialherrschaft (1910 bis 1945). Daraufhin kam es zu einem erbitterten Handelsstreit zwischen den beiden Nachbarländern

(APA/dpa)

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